Das Institut für Zeitgeschichte trauert um Christoph Weisz

Am 14. Mai 2017 starb der langjährige Bibliotheksleiter Christoph Weisz. Christoph Weisz war von 1970 bis 2008 am Institut für Zeitgeschichte tätig und gehörte hier zu den wichtigsten Pionieren der jüngeren Zeitgeschichte, die Ende der 1960er Jahre mit der Erforschung der Besatzungszeit einen ersten Aufschwung erlebte. Seine Editionen im Rahmen des Projekts „Akten zur Vorgeschichte der Bundesrepublik Deutschland“ setzten Maßstäbe, das von ihm herausgegebene „OMGUS-Handbuch“ gilt als unentbehrliches Standardwerk.
 
1985 übernahm Christoph Weisz die Leitung der IfZ-Bibliothek, die er bis 2008 führte. In dieser Zeit traf er mit seinem Team wegweisende Entscheidungen, etwa hinsichtlich einer Reformierung der Bibliographie zur Zeitgeschichte. Von ihm angeregt, begann die grundlegende technische Modernisierung der Bibliothek, die angesichts des rasanten Wandels der Medien- und Informationstechnologien vor besonderen Herausforderungen stand. Wesentliche Schritte waren die Umstellung auf die datenbankgestützte Katalogisierung innerhalb des Bibliotheksverbundes Bayern sowie die Konvertierung der alten Kartenkataloge ins elektronische Format. Diese Weichenstellungen haben maßgeblich dazu beigetragen, dass sich die Bibliothek zu einer modernen Informationseinrichtung weiterentwickelt hat, die nicht nur in Forscherkreisen einen exzellenten Ruf genießt.
 
Der knorrige Pfeifenraucher war ein Kulturbürger von stupender Belesenheit, ein unabhängiger Geist, vor allem aber ein fürsorglicher Chef sowie ein liebenswerter und verlässlicher Kollege, dem ein prominenter Platz in der Geschichte des Instituts gebührt.



© Institut für Zeitgeschichte
Content