"The Holocaust in the Borderlands"

Call for Papers für eine internationale Konferenz des Zentrums für Holocaust-Studien

Auch wenn der Holocaust vom nationalsozialistischen Deutschland ausging, war er ein transnationales Phänomen: Der Großteil seiner Opfer stammte nicht aus Deutschland und viele der grausamsten Mordstätten lagen jenseits von dessen Grenzen. Während des Zweiten Weltkriegs gab es vor allem in den umkämpften, multiethnischen Grenzgebieten Europas beispiellose Gewaltausbrüche gegen Juden, Roma und andere Minderheiten. Wie aktuelle Forschungen gezeigt haben, waren der Zweite Weltkrieg, die Besatzungspolitik NS-Deutschlands und die Dynamik lokaler interethnischer Beziehungen entscheidend für die massive Entfaltung des Holocaust in den Grenzgebieten.

Der Workshop "The Holocaust in the Borderlands: Interethnic Relations and the Dynamics of Violence in Occupied Eastern Europe" will sich mit diesem Thema systematisch auseinandersetzen. Er zielt darauf ab, neue und kritische Einblicke in die Grenzgebiete Ost-, Mittel- und Südosteuropas und des Holocausts in der Region zu geben. Wie wirkten sich variierende Grenzen und / oder vorbestehende Loyalitäten und Konflikte auf die Dynamik der Gewalt in den Grenzgebieten aus? Wie veränderten die Gewalt- und Besatzungserfahrungen interethnische und andere soziale Beziehungen in diesen Regionen? Können in den Grenzgebieten Ost-, Mittel- und Südosteuropas übergreifende Verhaltensmuster identifiziert werden?

Das Zentrum für Holocaust-Studien am Institut für Zeitgeschichte organisiert die internationale Konferenz, die vom 7. bis 9. Februar 2018 in München stattfinden wird. Vorschläge für (englischsprachige) Konferenzbeiträge können bis 31. Mai 2017 eingereicht werden.

Nähere Informationen zur Konferenz und zur Bewerbung finden Sie hier.



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