Lange Zeit waren die 1983 gegründeten Republikaner fast in Vergessenheit geraten – und das, obwohl sie als zeitweise bedeutendste rechtsextreme Partei der Bundesrepublik in der späten Bonner und frühen Berliner Republik für viel Wirbel und hitzige Diskussionen gesorgt hatten. Erst mit dem Aufstieg der AfD begannen sich auch Historiker verstärkt für die Geschichte rechtsextremer Parteien in Deutschland zu interessieren, wodurch auch die Republikaner wieder in ihren Blick gerieten. Im Rahmen seines am IfZ angesiedelten Dissertationsprojekts hat Moritz Fischer die Geschichte dieser Partei im Zeitraum von 1983 bis 1994 auf Grundlage zahlreicher neu zugänglicher Quellen untersucht. Dazu gehört der Nachlass des Parteimitbegründers und langjährigen Vorsitzenden Franz Schönhuber, den der Autor als erster Historiker systematisch ausgewertet hat. Fischer analysiert in seiner preisgekrönten Studie die Gründe für den Aufstieg der Partei und untersucht den politischen, gesellschaftlichen, kulturellen und juristischen Umgang mit ihr. Über die historische und politische Einordnung der Republikaner sowie die Frage, was uns deren Geschichte für die heutige Zeit lehrt, hat Fischer mit Astrid Séville (Universität Lüneburg) und Volker Weiß (Hamburg) diskutiert. Die Veranstaltung hat IfZ-Direktor Andreas Wirsching moderiert.