Dokumente einer nationalsozialistischen Familie

Tagungstelegramm: Die Oelwein-Edition – Buchpräsentation und Lesung

Die Tagebücher und Briefe des Ehepaars Marta und Egon Oelwein geben einen einzigartig tiefen Einblick in das Leben und Denken einer Familie, die sich aus voller Überzeugung als Teil der nationalsozialistischen „Volksgemeinschaft“ verstand. Ihre Aufzeichnungen spiegeln die Karriere eines Führers im Reichsarbeitsdienst und zeigen, welche Anziehungskraft der Nationalsozialismus auf so viele Deutsche hatte und wie er das Leben bis in die Kindererziehung hinein beeinflusste. Am Ende lag auch dieser familiäre Mikrokosmos in Trümmern: Marta Oelwein musste mit ihren drei Kindern aus Oberschlesien fliehen, und ihr Mann fiel als Freiwilliger der Waffen-SS.

Die Edition dieser Dokumente wurde am 23. Mai 2022 im Institut für Zeitgeschichte in München präsentiert. Nach einer Begrüßung von IfZ-Direktor Andreas Wirsching führten die Herausgeber Johannes Hürter, Thomas Raithel (beide IfZ) und Reiner Oelwein (Ilmmünster), der Sohn des Ehepaars Oelwein, in das Thema ein. Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand schließlich eine Lesung ausgewählter Tagebuch- und Briefauszüge durch Henriette Nagel und Steffen Link, die dem Ensemble des Münchner Volkstheaters angehören. Die Veranstaltung war eine Kooperation mit dem Wallstein Verlag.



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