Übersetzer-Preis für Tobias Wals

IfZ-Doktorand erhält Sonderauszeichnung des ukrainischen PEN-Zentrums

Neben seiner Dissertation zur Geschichte des Holocausts in der Ukraine übersetzt IfZ-Doktorand Tobias Wals ukrainische Literatur in seine Muttersprache, das Niederländische. Nun wurde ihm die Sonderauszeichnung des Drahomán Prize überreicht – ein Preis, der vor zwei Jahren vom ukrainischen PEN-Zentrum ins Leben gerufen wurde, um Übersetzungen aus dem Ukrainischen zu fördern. Aufgrund des russischen Angriffskrieges fand die Verleihung im Berliner Literaturhaus statt.

Der Gewinner des diesjährigen Hauptpreises war der polnische Übersetzer Bohdan Zadura, die Jury wollte jedoch auch Wals‘ Übersetzung eines experimentellen Romans von Mike Johansen mit dem Titel „De reis van dokter Leonardo“ besondere Aufmerksamkeit schenken. Sie verlieh ihm daher eine „Sonderauszeichnung für die filigrane Übersetzung eines Klassikers des ukrainischen Modernismus und einen Beitrag zur Förderung der ukrainischen Literatur in Europa“. Das übersetzte Werk, das bald auch auf Deutsch erscheinen soll, wurde 1930 geschrieben, am Wendepunkt zwischen einer verhältnismäßig liberalen Periode in der Sowjetukraine und den Stalin-Repressionen. Letztere kosteten schließlich auch Mike Johansen das Leben: Er wurde 1937 erschossen.



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