Unter deutscher Besatzung

Tagungstelegramm: Zeitgeschichte im Dialog mit Tatjana Tönsmeyer und Michael Roth

Auf dem Höhepunkt des Zweiten Weltkriegs lebten in Europa 230 Millionen Menschen unter deutscher Herrschaft. Sie alle mussten sich mit den Besatzern arrangieren und machten Erfahrungen, die bis heute nachwirken: in ihrem Alltagsleben, am Arbeitsplatz, im Umgang mit Behörden und Militärs. Die Besatzer spalteten die Gesellschaften und schufen eine Atmosphäre, in der Gewaltanwendung immer eine Option darstellte – vor allem für Jüdinnen und Juden, die zusätzlich einer genozidalen Verfolgung ausgesetzt waren. Tatjana Tönsmeyer hat die erste Geschichte des deutsch besetzten Europas geschrieben, die die Perspektive der Besetzten und nicht der Besatzer einnimmt – und legt damit ein dunkles Erbe frei, das unterschwellig immer noch im Verhältnis der europäischen Nachbarn zu Deutschland präsent ist und vor dem Hintergrund der russischen Besatzung großer Gebiete der Ukraine von bedrückender Aktualität ist. 

Ihr Buch hat sie am 25.3.2025 in Berlin vorgestellt, Michael Roth, SPD-Bundestagsabgeordneter, hat das Buch kommentiert. Die anschließende Podiumsdiskussion wurde von Kristina Meyer (Bundeskanzler-Willy-Brandt-Stiftung) moderiert.

Die Veranstaltung in der Reihe „Zeitgeschichte im Dialog“ fand in Kooperation mit der Bundeskanzler-Willy-Brandt-Stiftung statt. Nachzuhören sind Vortrag und Diskussion im Podcast “Zeitgeschichte erleben. Der Podcast der Bundeskanzler-Willy-Brandt-Stifung”



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