Idyll und Verbrechen

Die neue Dauerausstellung der Dokumentation Obersalzberg

Am 27. September 2023 ist in Berchtesgaden die neue Dauerausstellung der Dokumentation Obersalzberg eröffnet worden. Konzipiert und fachlich betreut vom Institut für Zeitgeschichte zeigt sie die Geschichte des Obersalzbergs, der in der Zeit des Nationalsozialismus zu Hitlers zweitem Regierungssitz ausgebaut wurde. Für die neue Dauerausstellung hat das Team des IfZ unter dem Leitmotiv „Idyll und Verbrechen“ ein ambitioniertes Konzept entwickelt, das mit mehr als 350 Exponaten und zahlreichen multimedialen Elementen die Geschichte des Obersalzbergs neu vermitteln wird.

Lern- und Erinnerungsort

Die Dokumentation Obersalzberg ist ein Lern- und Erinnerungsort im Auftrag des Freistaats Bayern. Sie wurde 1999 eröffnet und seither von mehr als drei Millionen Besucherinnen und Besucher gesehen. Aufgrund des enormen Publikumsinteresses hat die Bayerische Staatsregierung 2012 einen Erweiterungsbau beschlossen, für den 2017 der erste Spatenstich stattfinden konnte. Auf der neu entstandenen Ausstellungsfläche von 800 Quadratmetern konzipierte das IfZ eine komplett neue Dauerausstellung, die von einem umfassenden Bildungsprogramm begleitet wird. Dafür wurde das alte Ausstellungsgebäude umgebaut und steht künftig als Bildungszentrum zur Verfügung.

Propagandabildwelten aus der Bergresidenz

Adolf Hitler verbrachte rund ein Viertel seiner Regierungszeit am Obersalzberg. Hier wurden Propagandabildwelten geschaffen, die Hitler als volksnahen „Führer“ inszenierten und gleichzeitig weitreichende politische Entscheidungen getroffen. Im Zentrum der neuen Ausstellung steht der Gegensatz zwischen der idyllisch gelegenen Bergresidenz und den Tatorten der von hier aus betriebenen Verfolgungs- und Mordpolitik in ganz Europa. Durch die Ausstellung leiten Schlüsselexponate, die verschiedene Themenkomplexe anhand eines ausgewählten Ausstellungsobjekts erschließen. Das größte Exponat ist die historische Bunkeranlage. Ein großer Medientisch, der in Kooperation mit dem Leibniz-Institut für Wissensmedien in Tübingen entwickelt wurde, bietet die Möglichkeit, interaktiv die Propagandabilder von Hitlers Leibfotograf Heinrich Hoffmann zu dekonstruieren. Einen wichtigen Erzählstrang nehmen die Schicksale der Opfer der nationalsozialistischen Ideologie ein, beispielhaft nachvollzogen an der Biografie von Menschen, die aus der Region um den Obersalzberg kamen.

Öffnungszeiten und weitere Informationen

Die neue Dauerausstellung ist seit dem 28. September für das Publikum zugänglich, die Öffnungszeiten sind Montag bis Sonntag von 9 bis 17 Uhr. Weitere Informationen bietet die neu gestaltete Homepage der Dokumentation unter www.obersalzberg.de.

Kontakt

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Dokumentation Obersalzberg

 



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