Von Mai bis Ende Oktober 2021 war Manuel Mork mit einem Forschungsstipendium des Deutschen Historischen Instituts (DHI) Paris – ein Kooperationspartner des INFOCOM-Projekts –  zu Archivrecherchen in Frankreich. Der sechsmonatige Aufenthalt wurde vor allem dazu genutzt, eine Vielzahl von Quellenbeständen zu sichten, die zum Thema der (informellen) Öffentlichkeit in Frankreich zur Verfügung stehen. Schon in den diversen Pariser Archiven – vor allem natürlich die Archives nationales, aber auch kleinere Institutionen wie die Archives de Paris, das Archiv des Institut Historique du Temps Présent und das Archiv der Pariser Erzdiözese – war eine Vielzahl von Beständen durchzusehen: Stimmungsberichte, Polizeiakten, Gerichtsakten, Akten der deutschen Propagandaabteilung im besetzten Frankreich, aber auch unveröffentlichte Tagebücher und Memoiren.

Gleichzeitig bot der sechsmonatige Aufenthalt in Frankreich die Möglichkeit, mit in Frankreich lebenden Historikerinnen und Historikern über das Dissertationsthema zu diskutieren. Von besonderem Vorteil war dabei die institutionelle Anbindung sowohl an das DHI mitsamt seinem Forschungsseminar als auch an die Université de Paris-Saclay, an der Manuel Mork als Cotutelle-Student eingeschrieben ist. Besondere Gelegenheiten zum Austausch boten auch drei Archivreisen von Paris aus in die normannische Département-Hauptstadt Caen, in der die Geschichte des Zweiten Weltkriegs wegen der Landung am D-Day im Juni 1944 eine besondere Rolle spielt. Neben Recherchen in den örtlichen Archiven – Service historique de la defense, Archives départementals, Archive de Caen – kam es zu Gesprächen mit Historikerinnen von der Universität Caen, die auf die Besatzungszeit spezialisiert sind.

Ohne die großzügige Unterstützung des DHI wäre dies alles nicht möglich gewesen. Im nächsten Jahr hofft Manuel Mork, zu weiteren Archivrecherchen nach Frankreich zurückzukehren.