Wintersemester 2012/13

Oberseminar: Der Umgang mit dem Nationalsozialismus in Deutschland (1945-2010)

Dierk Hoffmann

Zeit: Mittwochs 16 - 18 Uhr
Ort: Universität Potsdam

Proseminar (zweistündig): Kriegsgeschichte(n) - Der Zweite Weltkrieg

Sven Keller

Zeit: Fr. 10:00-11:30 Uhr
Ort:
Universität Augsburg, Gebäude D3, Raum 2129

Die Veranstaltung bietet zunächst einen grundlegenden, ereignis- und politikgeschichtlichen Überblick über den Verlauf des Konflikts auf dem europäischen Kriegsschauplatz. Innerhalb dieses Rahmens werden gezielt einzelne Themen und Aspekte herausgegriffen, anhand derer Einblicke in die Fragestellungen, methodischen Ansätze, Deutungen und Kontroversen der aktuellen historischen Forschung zum Zweiten Weltkrieg vermittelt werden.

Einführende Literatur:

  • Rolf-Dieter Müller: Der Zweite Weltkrieg 1939-1945 (Gebhardt Handbuch der Deutschen Geschichte, Bd. 21), Stuttgart 2004.
  • Gerhard Schreiber: Der Zweite Weltkrieg, 4. Aufl. München 2007.

Hauptseminar: Die „Entdeckung“ Europas im 19. Jahrhundert - eine Geschichte des Reisens in transnationaler Perspektive 1815-1914

Edith Raim

Ort: Universität Augsburg

Ausgehend von der Mode der Grand Tour der Adeligen wurde Europa im 19. Jahrhundert ein beliebtes Reiseziel zunächst britischer Touristen. Von der Verbürgerlichung des Reisens bis hin zur Entwicklung des Massentourismus soll ein breiter Bogen gespannt werden, in dessen Verlauf Reiseziele –(Entstehung von Baderessorts, Alpinismus) und die Entwicklung der Infrastruktur (Straßen- und Eisenbahnnetz, Entstehung von Hotels) ebenso thematisiert werden wie Reisetagebücher und die Verlagsgeschichte von Reiseführern wie Murray und Baedeker. Reflektiert werden soll insbesondere, wie Reisen perzipiert und welcher Blick auf andere Länder und andere Menschen durch das Reisen eröffnet wurde.

Proseminar: Besatzungszeit 1945-1949

Edith Raim

Ort: Universität Augsburg

Zwischen dem Ende des Dritten Reiches und der Gründung von Bundesrepublik Deutschland und Deutscher Demokratischer Republik liegt ein Zeitraum, der durch „Legenden überwuchert“ und zu dem „der Zugang durch Unkenntnis verwehrt“ ist. (Wolfgang Benz) Das Proseminar versucht, alliierte und deutsche Positionen zu identifizieren und Einblicke in die frühe Nachkriegszeit zu eröffnen. Neben den klassischen politikgeschichtlichen Themen (Besatzungspolitik der Alliierten, Internationale Konferenzen, Entstehung der Länder und Parteien, doppelte Staatsgründung) werden auch wirtschafts-, sozial- und kulturgeschichtliche Fragestellungen erörtert.

Literatur:

  • Wolfgang Benz (Hrsg.): Deutschland unter alliierter Besatzung 1945-1949/55, Berlin 1999;
  • Wolfgang Benz: Deutschland unter alliierter Besatzung 1945-1949, Stuttgart 2009;
  • Jörg Echternkamp: Nach dem Krieg. Alltagsarmut, Neuorientierung und die Last der Vergangenheit 1945-1949, Zürich 2003;
  • Dierk Hoffmann: Nachkriegszeit. Deutschland 1945-1949, Darmstadt 2011

Übung: Wien um 1900

Edith Raim

Ort: Universität Augsburg

Wien, das um 1900 zu den größten Metropolen der Welt gehörte, galt als das kulturelle Zentrum Mitteleuropas und war Hauptstadt eines Reiches mit etwa 50 Millionen Einwohnern und mehr als einem Dutzend Nationen. In der Stadt lebten und arbeiteten Schriftsteller, Musiker, Maler, Architekten von Weltrang, Sigmund Freud entwickelte die Psychoanalyse, Theodor Herzl veröffentlichte den „Judenstaat“, gleichzeitig nahmen nationalistische und deutschvölkische Denkweisen ihren Ausgang. Wie in einem Brennglas fokussierten sich hier wesentliche Entwicklungs- und Konfliktlinien des 19. und 20. Jahrhunderts. Abglanz und Götterdämmerung der europäischen Hochkultur einerseits, Radikalisierung der Politik und Ausprägung der politischen Extreme andererseits sollen im Mittelpunkt der Übung stehen, die Einblicke in die Stadt- und Architekturgeschichte, Sozial-, Kultur- und Ideengeschichte vermitteln will.

 

  • Christian Brandstätter (Hrsg.): Wien 1900. Kunst und Kultur. Fokus der europäischen Moderne, Wien 2005
  • Roman Horak, Wolfgang Maderthaner, Siegfried Mattl (Hrsg.): Metropole Wien. Texturen der Moderne, Wien 2000
  • Brigitte Hamann: Hitlers Wien. Lehrjahre eines Diktators, München 1996;
    Carl E. Schorske: Wien. Geist und Gesellschaft im Fin de Siècle, Frankfurt am Main 1982.

Hauptseminar: Analyse mündlicher Zeitzeugenberichte

Elke Scherstjanoi

Zeit: Montags, 11.30-15.15 h (14-tägig), Beginn 15. 10. 2012
Ort:
TU Chemnitz, Institut für Europäische Geschichte, Raum 1/204


Das Hauptseminar vermittelt Grundwissen über Textinterpretation, Narrationsanalyse und Kritik der Interviewführung in der Geschichtswissenschaft. Thematisiert werden der Zusammenhang von erzählter und erlebter Geschichte, mithin Fragen nach Authentizität, Rekonstruktion und Inszenierung von individuell Erlebtem im Interview. Es geht um die Wechselwirkungen von manifestem Erzähltext und nichtmanifestem Kontext,  sowie um die Möglichkeiten von Typenbildung und Verallgemeinerung individueller Erfahrungsschichtung aus der Erzählung heraus. Dabei kommen  sowohl soziolinguistische Aspekte individueller und kollektiver Erinnerung  als auch nonverbale Rekonstruktionen in ihrer Bedeutung für die  zeitgeschichtliche Forschung in den Blick. Wer die Übung “Interviews in der Zeitgeschichte“, WS 11/12, absolviert hat, kann eigenes Interviewmaterial nutzen.

Literatur:

  • Yvonne Bernart, Stefanie Krapp: Das narrative Interview, Leitfaden zur rekonstruktiven Auswertung, Landau 2005;
  • Harald Welzer (Hg.):  Das soziale Gedächtnis. Geschichte, Erinnerung, Tradierung. Hamburg 2001; ders.: Das Interview als Artefakt. Zur Kritik der Zeitzeugenforschung, in: BIOS, Jg. 13, 2000, S. 51-63;
  • Gabriele Rosenthal, Erlebte und erzählte Lebensgeschichte. Gestalt und Struktur biographischer Selbstbeschreibungen, Frankfurt am Main, 1995;
  • Albrecht Lehmann: Erzählstruktur und Lebenslauf. Autobiographische Untersuchungen, Frankfurt am Main 1983.

Vorlesung: Die Geschichte des 20. Jahrhunderts. Ein problemorientierter Überblick

Thomas Schlemmer

Zeit: Donnerstag 10-12 Uhr
Ort:
Albert-Ludwigs-Universität, Freiburg

Hauptseminar: Das Militär im geteilten Deutschland. Die Geschichte von Bundeswehr und Nationaler Volksarmee zwischen Kaltem Krieg und Wiedervereinigung

Thomas Schlemmer

Zeit: Mittwoch 10-13 Uhr
Ort: Albert-Ludwigs-Universität, Freiburg

Proseminar: Von der Revolution zur Stabilisierung. Die Weimarer Republik 1918-1924

Thomas Schlemmer

Zeit: Dienstag, 18-20 Uhr
Ort: Albert-Ludwigs-Universität, Freiburg

Oberseminar von Thomas Schlemmer
(gemeinsam mit Ulrich Herbert)

Zeit: Mittwoch 18-20 Uhr
Ort: Albert-Ludwigs-Universität, Freiburg

Basiskurs: Der Wiener Kongress 1814/15

Elke Seefried

Zeit: Di, 11-14 Uhr
Ort: LMU München, Amalienstraße 52, Raum 302


Auf dem Wiener Kongress 1814/15 wurde nach dem Ende der Revolutionsepoche und den Napoleonischen Kriegen Europa neu geordnet. Es entstand ein bemerkenswert stabiles System der Friedenswahrung und internationalen Konfliktregelung, das weite Teile des 19. Jahrhunderts prägen sollte. Zugleich galt der Wiener Kongress im Hinblick auf die Sicherung monarchischer Macht und „innerer Ordnung“ auch als ein Gipfel monarchischer Restauration. Der Basiskurs wird sich mit verschiedenen Aspekten des Kongresses beschäftigen: Verhandlungsgegenstände und –prozesse sollen untersucht, Ideen und Interessenlagen zentraler Beteiligter näher beleuchtet und dabei die Interpretationen von Leitbegriffen wie Gleichgewicht und Legitimität diskutiert werden. Schließlich gilt es, neuere Fragen der Forschung wie Aspekte symbolischer Repräsentation, also etwa die Rolle des Zeremoniells, in den Blick zu nehmen.
Der Basiskurs wird darüber hinaus in die Grundfragen und Arbeitstechniken der historischen Wissenschaft einführen: Kenntnisse zum Erschließen von Forschungsliteratur, zum Umgang mit Quellen und Hilfsmitteln und zur Entwicklung analytisch angelegter Fragestellungen sollen vermittelt, die Fähigkeit zum wissenschaftlichen Arbeiten eingeübt werden.

Literatur:

  • Peter Burg, Der Wiener Kongreß. Der Deutsche Bund im europäischen Staatensystem (Deutsche Geschichte der neuesten Zeit vom 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart, Bd. 1), 3. Aufl. München 1993.
  • Johannes Paulmann, Pomp und Politik. Monarchenbegegnungen in Europa zwischen Ancien Régime und Erstem Weltkrieg, München u.a. 2000.


Prüfungsformen im BA und im modularisierten Lehramt: RE, KL, HA

Seminar: Umbrüche und Experimente: Deutsch-deutsche Geschichte in den 1960er Jahren

Hermann Wentker


Termine:
13.4.2012, 10.15-13.00 Uhr, NSG S 204
11.5.2012, 10.15-19.00 Uhr, HSG HS 16
22.6.2012, 10.15-19.00 Uhr, NSG S 204

Ort: Universität Leipzig


Beschreibung: Die 1960er Jahre waren sowohl für die politische als auch für die Wirtschafts- und Sozialgeschichte der beiden deutschen Staaten von besonderer Relevanz. Beide Staaten hatten sich seit ihrer Gründung 1949 konsolidiert; das Jahrzehnt, das im Jahr 1968 kulminieren sollte, war durch eine besondere Dynamik unter anderem in Politik, Wirtschaft und Bildung gekennzeichnet. In dem Seminar sollen diese Entwicklungen in beiden deutschen Staaten nebeneinander gestellt und miteinander verglichen werden; außerdem geht es um die Frage, inwieweit und auf welchen Gebieten sich die beiden Systeme wechselseitig beeinflussten.  Voraussetzungen für den Scheinerwerb sind regelmäßige, aktive Teilnahme, Übernahme eines Referats und Abgabe einer Hausarbeit zu dem übernommenen Referatsthema.


Literatur:

  • Axel Schildt/Detlef Siegfried/Karl Christian Lammers (Hg.), Dynamische Zeiten. Die 60er Jahre in den beiden deutschen Gesellschaften, Hamburg 2000
  • Ellwein, Thomas, Krisen und Reformen. Die Bundesrepublik seit den Sechzigerjahren, München 1989
  • Staritz, Dietrich, Geschichte der DDR 1949-1990, Frankfurt a. M. 1996 (erw. Neuausgabe)
  • Steiner, André, Von Plan zu Plan. Eine Wirtschaftsgeschichte der DDR, München 2004

Vorlesung WS 2012/13: Das bürgerliche Europa 1848-1914

Andreas Wirsching

Zeit: Montags 16-18 Uhr
Ort: Ludwig-Maximilians-Universität München, Hörsaal M 218 (Hauptgebäude)


Diese Vorlesung dient dem Überblick, aber auch der exemplarischen Vertiefung einer Schlüsselepoche der modernen europäischen Geschichte. Konzentriert auf die west- und mitteleuropäische Geschichte, werden die entscheidenden Problemlagen und Ereignisse der Zeit dargelegt und diskutiert: Revolution und Reaktion, Industrie und Landwirtschaft, bürgerliche Kultur, Imperialismus und Weltkrieg.
Die Vorlesung ist für Hörer aller Studiengänge und Semester sowie für Seniorenstudenten geeignet.

Einführende Literatur:

  • Jörg Fisch, Europa zwischen Wachstum und Gleichheit 1850-1914, Stuttgart 2002.
  • Manfred Görtemaker, Geschichte Europas 1850-1918, Stuttgart 2002.


Studierende im BA Geschichte sowie in den modularisierten Lehramtsstudiengängen legen am Ende des Semesters eine schriftliche Prüfung (Klausur) ab.

 

Unterlagen zum Thema:

 



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