Die Dokumentation Obersalzberg wird erweitert

Institut für Zeitgeschichte entwickelt Neukonzeption für die Dauerausstellung

 

 

München (11.6.2013) Die Dokumentation Obersalzberg bei Berchtesgaden erhält einen Erweiterungsbau. Die Bayerische Staatsregierung hat dazu in der heutigen Sitzung des Ministerrats den Weg für die Finanzierung frei gemacht. Damit kann die Dokumentation nun ihre massiven Raumprobleme lösen: „Die Dokumentation ist seit ihrer Gründung ein Besuchermagnet und die Fläche reicht für die anhaltend hohen Besucherzahlen seit langem nicht mehr aus“, sagte Andreas Wirsching, der Direktor des Instituts für Zeitgeschichte (IfZ). „Wir freuen uns sehr, dass wir nun die Dokumentation Obersalzberg als internationalen Lern- und Erinnerungsort weiter stärken können.“

 

Ursprünglich war der Freistaat Bayern bei der Gründung der Dokumentation im Jahr 1999 von etwa 30.000 Ausstellungsbesucherinnen und –besuchern pro Jahr ausgegangen. Doch die tatsächlichen Zahlen liegen mit rund 160.000 Besuchern jährlich weit darüber. Allein der Mai 2013 hat mit fast 21.000 Menschen einen neuen Rekord verzeichnet. Bereits 2011 hatte sich der Hochschulausschuss des Bayerischen Landtags daher einstimmig für eine Aufwertung der Dokumentation Obersalzberg ausgesprochen.

Konzipiert und fachlich betreut vom Institut für Zeitgeschichte, zeigt die Ausstellung einerseits die Ortsgeschichte des Obersalzbergs, der in der Zeit des Nationalsozialismus sukzessive zu Hitlers zweitem Regierungssitz ausgebaut wurde. Zum anderen bettet die Ausstellung den „Täterort“ Obersalzberg in eine Gesamtgeschichte des Nationalsozialismus ein und beleuchtet zentrale Aspekte der NS-Diktatur. Die Ausstellung wird begleitet von einem umfassenden Bildungsprogramm, das insbesondere Jugendlichen eine kritische Auseinandersetzung mit rechtsradikalem Gedankengut eröffnet.

Die räumliche Erweiterung ermöglicht nun auch eine grundlegende Überarbeitung der Dauerausstellung, so dass das Konzept wissenschaftlich wie museumsdidaktisch weiterentwickelt und modernisiert werden kann. Das Institut für Zeitgeschichte hat dazu bereits konzeptionelle Vorarbeiten geleistet, die auch das frühere Berghofgelände miteinbeziehen sollen. Darüber hinaus hat das IfZ einen wissenschaftlichen Beirat einberufen, der die Neukonzeption begleiten wird. Ihm gehören führende Expertinnen und Experten aus der Museums- und Gedenkstättenarbeit, der Zeitgeschichtsforschung und der Museumsdidaktik an.



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