Tagungstelegramm: Band 3 der Reihe "Diktatoren des 20. Jahrhunderts"
Stalin war der Herr des Terrors, ein Zyniker der Macht, der Millionen in den Tod schickte. Forcierte Industrialisierung zum Aufbau des Sozialismus, Zwangskollektivierung und brutale Säuberungswellen kosteten unzählige Menschenleben und stürzten das Land in ein blutiges Chaos. Bis heute scheiden sich an Stalins Erbe die Geister. Helmut Altrichter (Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg) stellt diese Aspekte in den Mittelpunkt der neuen Biografie aus der IfZ-Reihe "Diktatoren des 20. Jahrhunderts", die am Dienstag, 5. Juni, im Institut für Zeitgeschichte in München vorgestellt und diskutiert wurde.
Helmut Altrichter zeichnet in seinem Buch Stalins Aufstieg vom Berufsrevolutionär aus der zweiten oder dritten Reihe zum unumstrittenen Herrscher der Sowjetunion nach. Stalin sei es gelungen, sich im sowjetischen kollektiven Gedächtnis als "Generalissimus und Weltenlenker" zu etablieren, so der Autor. Seine Thesen diskutierte er nach seinem Vortrag mit Igor Narskij (Ludwig-Maximilians-Universität) und Jürgen Zarusky (IfZ). Die Moderation übernahm Thomas Schlemmer (IfZ).