Präsentation von Band 11 der Edition Judenverfolgung (VEJ)

Tagungstelegramm: Deutsches Reich und Protektorat Böhmen und Mähren April 1943–1945

Mit Texten von Verfolgten, Tätern und Beobachtern dokumentiert die auf 16 Bände angelegte Edition "Die Verfolgung und Ermordung der europäischen Juden durch das nationalsozialistische Deutschland 1933–1945" (VEJ) den Holocaust. Der aktuelle Band 11, der am Dienstag, 17. November, in der Topographie des Terrors präsentiert wurde, gibt einen Einblick in das Schicksal der letzten verbliebenen Juden im Deutschen Reich vom Frühjahr 1943 bis zum Kriegsende im Mai 1945. Neben einer größeren Zahl von in „Mischehe“ lebenden Juden und ihren Kindern blieben einige tausend Untergetauchte zurück. Auf Befehl Hitlers kamen seit April 1944 außerdem jüdische Zwangsarbeiter ins Reich, die in der Rüstungsproduktion eingesetzt wurden. Im Protektorat Böhmen und Mähren lebten in den beiden letzten Kriegsjahren nur noch wenige Juden außerhalb des Gettos Theresienstadt. Der Band dokumentiert die antijüdische Politik der deutschen Behörden im Protektorat und die Situation im Getto bis zur Befreiung.

Nach einem Überblick über das Editionsprojekt durch den Mitherausgeber Dieter Pohl (Alpen-Adria-Universität Klagenfurt) stellte Lisa Hauff, Bearbeiterin des 11. Bandes und Mitkuratorin der 2011 im Dokumentationszentrum Topographie des Terrors präsentierten Ausstellung „Der Prozess – Adolf Eichmann vor Gericht“, das Buch vor und schilderte die Geschichte einzelner Quellen. Die Schauspielerin Anette Daugardt (KantTheaterBerlin) trug ausgewählte Dokumente aus dem Band vor. Moderiert wurde der Abend von Peter Klein (Touro College Berlin). Die Veranstaltung war eine Kooperation mit der Stiftung Topographie des Terrors, der Forschungsgruppe Zeitgeschichte an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg und dem Verlag De Gruyter Oldenbourg.

Eine Teilnahme externer Zuschauerinnen und Zuschauern in der Topographie des Terrors war wegen der aktuellen Pandemie-Bestimmungen nicht möglich – eine Aufzeichnung ist aber ab sofort für den Zeitraum von zwei Wochen abrufbar.



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