Schaufenster im Kalten Krieg

Tagungstelegramm: Neue Forschungen zur Geschichte der Berlinale in der Ära Alfred Bauer (1951-1976)

Welchen Einfluss hatte Alfred Bauers frühere Karriere im Filmwesen des NS-Regimes auf die "Berlinale", die Bauer selbst als Gründungsdirektor von 1951 bis 1976 maßgeblich mitaufgebaut hatte? Diese Fragestellung stand im Mittelpunkt einer neuen Studie, die das IfZ im Auftrag der Festivalleitung erstellt hat und die am 2. November 2022 im HAU Hebbel am Ufer im Rahmen einer Podiumsdiskussion vorgestellt wurde. Sie ist die Fortsetzung einer ersten Studie des IfZ über Alfred Bauer aus dem Jahr 2020. Diese hatte belegt, dass der frühere Berlinale-Leiter durch seine Tätigkeit in der Reichsfilmintendanz eng mit dem Propaganda-Apparat des Nationalsozialismus verflochten war.

Welche Folgen hatte diese funktionale Verstrickung Bauers für seine spätere Tätigkeit als Gründungsdirektor des Internationalen Filmfestivals? Wurde Einfluss auf das Programm oder das Personal genommen, muss sich der Blick auf die Gründungsjahre des Festivals verändern? Anlässlich der Veröffentlichung der erweiterten Studie diskutierte das Podium mit Stefanie Mathilde Frank (Stellvertretende Direktorin der Theaterwissenschaftlichen Sammlung, Institut für Medienkultur und Theater, Köln), Annekatrin Hendel (Produzentin, Regisseurin), Felix Moeller (Historiker, Produzent, Regisseur), Wolf-Rüdiger Knoll (IfZ) über die frühen Jahre der Berlinale und nahm Brüche und Kontinuitäten in der Film- und Kulturszene nach 1945 in den Blick. Die Moderation übernahm IfZ-Direktor Andreas Wirsching, Andreas Malycha (IfZ) steuerte ein Impulsreferat bei. Die Begrüßung erfolgte durch Mariette Rissenbeek (Geschäftsführerin der Berlinale).

Die Veranstaltung war eine Kooperation der Internationalen Filmfestspiele Berlin und des Instituts für Zeitgeschichte.



© Institut für Zeitgeschichte
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