„Lebenszeichen“

Ausstellung im IfZ: Verbotene und erlaubte Kommunikation unter der NS-Herrschaft

Noch bis Juni ist im Foyer des IfZ eine Ausstellung über verbotene und erlaubte Kommunikation unter der NS-Herrschaft zu sehen. Sie entstand zum Tag der Archive am Samstag, 7. März 2020, der in diesem Jahr bundesweit unter dem Motto „Kommunikation. Von der Depesche bis zum Tweet“ stattfand.

Nach der „Machtergreifung“ der Nationalsozialisten wurden politisch, rassisch oder religiös Verfolgte in Gefängnisse, Konzentrationslager und später in Ghettos gezwungen – Eltern und Kinder, Ehepartner und Freunde wurden dadurch auseinandergerissen. Auch der Kriegseinsatz trennte Menschen. Das Archiv des Instituts für Zeitgeschichte erarbeitete unter dem Titel „Lebenszeichen. Verbotene und erlaubte Kommunikation unter der NS-Herrschaft“ eine Ausstellung, die an zahlreichen, zum Teil noch nie öffentlich präsentierten Originaldokumenten die Bedingungen darstellt, unter denen Gefangene oder von ihren Angehörigen getrennte Menschen versuchten, den Daheimgebliebenen ein Lebenszeichen zu geben. Die Briefe der Familien Scholl, von Hammerstein, Spies, Schmidt-Sas und vieler anderer geben einen tiefen Einblick in die Sorgen und Sehnsüchte, aber auch in den Alltag der Bedrängten.

Die Ausstellung wurde im Rahmen des Tags der Archive eröffnet, der in München zum zehnten Mal stattfand: 25 Münchener Archive beteiligten sich an diesem Tag der offenen Tür, darunter traditionell auch das IfZ. Als Gast war zudem das Archiv der Münchner Arbeiterbewegung im IfZ, das einen Querschnitt durch seine Bestände zu Kommunikation der Arbeiterbewegung via Postkarten und Flugblättern zeigte.

Mehr als 160 Interessierte besuchten zu dieser Gelegenheit das IfZ. Insbesondere die angebotenen Führungen durch das Archiv erfuhren reges Interesse: Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter führten in die Geschichte des Hauses ein, erläuterten die Grundlagen archivarischer Arbeit und die Recherchemöglichkeiten im Archiv des IfZ. Die Frage, welche Unterlagen das Archiv sammelt, um neuere Zeitgeschichte abzubilden, wurde ebenso lebhaft diskutiert wie die Strategien zum Bestands- und Katastrophenschutz. Der Rundgang durch die Magazine regte auch an, über die Bedeutung familiärer Überlieferungen der Besucherinnen und Besucher selbst zu reflektieren.

Aktualisierung vom 16.3.2020: Aufgrund der landesweiten Corona-Vorsorge bleibt die Ausstellung bis auf Weiteres für den öffentlichen Besucherverkehr geschlossen. Wir danken für Ihr Verständnis!



© Institut für Zeitgeschichte
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