Offene Geheimnisse: Die staatliche Filmdokumentation des DDR-Filmarchivs (1970-1986)

Von: Anne Barnert


Das Institut für Zeitgeschichte (Forschungsabteilung Berlin) präsentierte auf einem zweitägigen Kolloquium die Ergebnisse des Kooperationsprojektes mit dem Bundesarchiv-Filmarchiv "Die Staatliche Filmdokumentation am Staatlichen Filmarchiv der DDR".

Unter dem Titel "Offene Geheimnisse" wurde der neu entdeckte Filmbestand der Staatlichen Filmdokumentation ausführlich und anhand zahlreicher Filmbeispiele diskutiert. Wie ist dieser einmalige Versuch, ein internes Korrektiv zur Film- und Medienzensur der DDR zu etablieren, heute zu bewerten? Einhellig war die große Übereinstimmung, dass dieser "Schatz an Zeitdokumenten" weiter erforscht und für die historisch-politische Bildung genutzt werden müsse. Nach einem Eröffnungsvortrag von Matthias Braun (Berlin) führte Anne Barnert (Berlin) in Geschichte und Idee dieser Filme ein, die in den Jahren 1970 bis 1986 als historisches Quellenmaterial erst für spätere Generationen produziert wurden. In den Beiträgen von Axel Noack (Halle), Ursula von Keitz (Konstanz) und Rolf Aurich (Berlin) wurde mehrfach hervorgehoben, dass es die gezielte Selbstdokumentation des Staates DDR für die Zukunft sei, die dieser außergewöhnlichen Quelle zur DDR-Zeitgeschichte ihre Bedeutung verleihe. Mehrere Beiträge von Zeitzeugen auf dem Podium wie auch im Publikum – der Direktor des DDR-Filmarchivs Wolfgang Klaue und der Dokumentarfilmregisseur Thomas Heise trugen vor – erweiterten das Spektrum der Diskussion während der sehr gut besuchten und von der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur geförderten Veranstaltung.

Ein ausführlicher Tagungsbericht folgt.



© Institut für Zeitgeschichte
Content