Eine andere Vorgeschichte der Demokratie

Tagungstelegramm: Vortrag von Ute Daniel in der Vorlesungsreihe „Demokratie. Versprechen – Visionen – Vermessungen“

Die Frage, was die Vorgeschichte der heutigen Demokratie ist, scheint auf den ersten Blick überflüssig zu sein. Denn die Schwerpunkte der Demokratiegeschichtsschreibung – Wahlrecht und -praktiken, Parlamentarisierung und politisch-soziale Bewegungen, die erweiterte politische Partizipation einfordern – sind zweifellos Teile einer Vorgeschichte der Demokratie. Aber eben nur Teile, wie im Vortrag argumentiert wird. Was fehlt, ist ein zentraler Aspekt der Demokratisierungsgeschichte: nämlich die Geschichte der parlamentarischen Befugnis, die Lebensverhältnisse der Menschen anzugleichen, indem in die tradierten Besitzverhältnisse eingegriffen wird. Der Vortrag von Ute Daniel (Technische Universität Braunschweig) über den Streit um Besitzsteuern vor 1914 in Deutschland und Großbritannien am 2. Juni 2022 im Institut für Zeitgeschichte in München versuchte, für die Zeit um 1900 zu illustrieren, wie umkämpft diese Frage war – eine Frage, deren Brisanz bis heute andauert.

Die Veranstaltung wurde von Bernhard Gotto (IfZ) moderiert und fand im Rahmen der neuen IfZ-Vorlesungsreihe „Demokratie. Versprechen − Visionen − Vermessungen“ statt.

Zusätzlich zur Präsenzveranstaltung fand der Abend auch als Zoom-Webinar statt. Die Aufzeichnung kann hier nun auch nachgesehen werden:



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