Über mehrere Jahrzehnte hinweg war der oberbayerische Kriminalbeamte Josef Pongratz (1923–2017) in führender Stellung in verschiedenen Ritterbünden und Freimaurerlogen aktiv. Großmeister der regionalen Johannis-Freimaurerloge „Zu den drei Rosen am Inn“ und Mitglied der überregionalen „Großloge der Alten Freien und Angenommenen Maurer von Deutschland“; er hat am sogenannten York Ritus teilgenommen und diesen auch abgenommen. Die Überlieferung dieser Aktivitäten gehört zu den außergewöhnlichen Zugängen des IfZ-Archivs der vergangenen Jahre, da Josef Pongratz und seine Frau Elisabeth (1925–2017, vielfache Ritter-Dame) ihre Ämter ernst nahmen und gut dokumentierten.
Der Nachlass, dessen Überlieferungsschwerpunkt auf den 1970er bis 1990er Jahren liegt, ermöglicht Einblicke in eine zumeist diskret agierende Welt. In knapp hundert Archiveinheiten finden sich eine Vielzahl von Unterlagen und Objekte, die die Tätigkeiten, Ziele und das Miteinander der Ritterbünde erhellen. Dank der Nachlassabgabe der Familie Pongratz kann die Wissenschaft ein recht genaues Bild des Innenlebens von Ritterorden und auch Logen nachzeichnen – und durch die Ausstellung kann auch ein breiteres Publikum erfahren, was die Ritterbünde wollen und tun. Im Foyer des IfZ München werden Dokumente und Formulare einzelner Bünde und Logen, Urkunden, Kult- und Ritualgegenstände sowie Orden und Ehrenzeichen präsentiert.