Arbeit und Umwelt?

Tagungstelegramm: Die SPD und die Ökologie – historische Wurzeln einer aktuellen Herausforderung

Umweltschutz, Klimaschutz und Wirtschaftswachstum zusammenzubringen, ist eine der großen politischen Aufgaben der Gegenwart. Doch gerade für die SPD ist dieser programmatische Spagat keine neue Herausforderung. Schon seit dem Aufstieg der Umweltbewegung in den 1970er-Jahren ist die Partei von einer ständigen Spannung zwischen „Arbeit“ und „Umwelt“ begleitet, wie Felix Lieb (Institut für Zeitgeschichte München–Berlin) in seiner preisgekrönten Dissertation "Arbeit und Umwelt? Die Umwelt- und Energiepolitik der SPD zwischen Ökologie und Ökonomie 1969–1998" , die am 29. September im IfZ München vorgestellt wurde, zeigt.

Die Bildung der ersten rot-grünen Regierung 1998 war nur auf den ersten Blick der Schluss- und Höhepunkt einer inhaltlichen und strukturellen Ökologisierung, die der SPD einiges abverlangt hat. Ihre Neuausrichtung, die schon während der sozial-liberalen Koalition begann und in den langen Oppositionsjahren an Fahrt aufnahm, war und ist bis heute von zahlreichen Debatten und Widersprüchen geprägt. Felix Lieb hat in seiner Studie das Ringen der SPD um ihr Selbstverständnis zwischen den Polen Arbeit und Umwelt untersucht.

Anhand seiner Ergebnisse diskutierten Barbara Hendricks (Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit a. D.) und Elke Seefried (Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen) mit dem Autor über die historischen Wurzeln zahlreicher Konflikte, die die Sozialdemokratie noch heute beschäftigen. Die Begrüßung und Moderation des Abends übernahm IfZ-Direktor Andreas Wirsching.



© Institut für Zeitgeschichte
Content