Im Laboratorium der Marktwirtschaft

Tagungstelegramm: Neue Forschungen zur Geschichte der Treuhandanstalt

Die Arbeit der Treuhandanstalt ist hoch umstritten – wie sieht das Gesamtbild nach der Öffnung der Treuhandakten aus? Erstmals konnten Historikerinnen und Historiker des Instituts für Zeitgeschichte München–Berlin (IfZ) etwa zwölf Kilometer Treuhandakten systematisch auswerten und zudem viele andere neue Quellen erschließen. Die Ergebnisse dieser intensiven Forschungen werden ab April 2022 in der elf Bände umfassenden Reihe „Studien zur Geschichte der Treuhandanstalt“ im Verlag Ch. Links veröffentlicht. Nie zuvor wurde die Treuhandanstalt so umfangreich in den Blick genommen.

Nach einer Einführung von Franziska Kuschel (Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur), Andreas Wirsching und Dierk Hoffmann (beide IfZ) stellten die Historiker Max Trecker und Andreas Malycha im Gespräch mit Jana Hensel (Die Zeit) am 27. April 2022 in Berlin die ersten Publikationen der neuen Studien vor. In seinem Buch „Vom Hoffnungsträger zum Prügelknaben“ untersucht Andreas Malycha umfassend Personalaufbau, Organisationsstruktur und Arbeitsweise der Treuhandanstalt. Er lotet Handlungsspielräume und Zwangslagen aus und widmet sich dem Verhältnis der Treuhandzentrale zu den Bundesbehörden in Bonn. Max Trecker beschäftigt sich in „Neue Unternehmer braucht das Land“ mit der Einführung der „sozialen Marktwirtschaft“ in der ehemaligen DDR und dem Versuch, das vermeintliche Erfolgsmodell „Mittelstand“ in Rekordzeit auf Ostdeutschland zu übertragen.

Zusätzlich zur Präsenzveranstaltung gab es einen Livestream mit Zuschauer-Chat auf dem YouTube-Kanal der Bundesstiftung Aufarbeitung. Weitere Informationen zum Forschungsprojekt des IfZ liefert unsere Themenseite Im Laboratorium der Marktwirtschaft. Die Aufzeichnung der Auftaktpräsentation kann hier nachgesehen werden:

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