Die VfZ als Forschungsgegenstand

Ein neuer Aufsatz in der Historischen Zeitschrift fragt nach Konjunkturen des Zählens

In der aktuellen Ausgabe der Historischen Zeitschrift (Band 310/2020, S. 580-621) untersuchen Michael Buchner, Tobias A. Jopp, Mark Spoerer und Lino Wehrheim die Verbreitung quantitativer Methoden in der deutschen Geschichtswissenschaft und ihre Entwicklung seit den 1950er Jahren. Zu diesem Zweck haben die Autoren zehn Zeitschriften ausgewertet, darunter neben der Historischen Zeitschrift selbst oder Geschichte und Gesellschaft auch die Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte. Das Ergebnis der Analyse ist einigermaßen eindeutig: Einem Aufschwung quantifizierender Methoden seit den 1960er Jahren folgte vor allem in den 1990er Jahren ein entgegengesetzter Trend, den das Autorenteam hauptsächlich auf den Cultural Turn zurückführt. Die VfZ fallen freilich etwas aus dem Rahmen, hält hier doch eine cum grano salis positive Entwicklung an, die auf die wachsende Bedeutung sozioökonomischer Daten insbesondere für die gegenwartsnahe Zeitgeschichte hindeutet.



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