Titos Tod

Vor 45 Jahren starb der Staatspräsident Jugoslawiens

Am 4. Mai 1980 starb mit Josip Broz, der seit 1934 den Kampfnamen Tito trug, der Staatspräsident Jugoslawiens. Als Partisanenführer hatte der Kommunist im Zweiten Weltkrieg gegen die deutschen und italienischen Besatzer gekämpft, 1948 brach er mit Stalin und avancierte in den 1960er Jahren zu einem führenden Vertreter der Bewegung der Blockfreien Staaten. In Jugoslawien galt Tito als die wichtigste Integrationsfigur, der die Spannungen in der heterogenen Republik wie kein zweiter zu überbrücken verstand, aber auch mit der harten Hand eines Autokraten gegen Opposition und Autonomiebestrebungen vorgehen konnte. Nach Titos Tod verschärften sich die inneren Konflikte in Jugoslawien zunehmend, bis es 1991 schließlich zum (Bürger-)Krieg kam. Marie-Janine Calic hat Tito in der vom IfZ herausgegeben Reihe „Diktatoren des 20. Jahrhunderts“ 2020 eine Biografie gewidmet. Gegenwärtig wird am IfZ gemeinsam mit dem Leibniz-Institut für Ost- und Südosteuropaforschung in Regensburg sowie dem Lehrstuhl für Südosteuropäische Geschichte an der Berliner Humboldt-Universität das  Projekt „Reordering Yugoslavia, Rethinking Europe. A Transregional History of the Yugoslav Wars and the Post-Cold War Order 1991–1995“ durchgeführt. In den Vierteljahrsheften für Zeitgeschichte wurde im Zusammenhang mit Tito und Jugoslawien dagegen insbesondere der Zweite Weltkrieg thematisiert.

Roland Schönfeld, Deutsche Rohstoffsicherungspolitik in Jugoslawien 1934–1944, in: VfZ 24 (1976), S. 215–258.

Karl Dieter Wolff, Das Unternehmen „Rösselsprung“. Der deutsche Angriff auf Titos Hauptquartier in Drvar im Mai 1944, in: VfZ 19 (1970), S. 476–509.