Besuche in nationalsozialistischen Konzentrationslagern zwischen 1933 und 1945

Abgeschlossenes Projekt

Projektinhalt:

Immer wieder werden in Überlebendenberichten oder historischen Zeitungsartikeln Besuche in nationalsozialistischen Konzentrationslagern beschrieben. Bei den Besuchergruppen ist eine große Bandbreite an Akteuren auszumachen, so kamen etwa nationale und internationale Journalisten, Politiker, Künstler und Hilfsorganisationen.

Die Dissertation untersucht die Vielfalt von Besuchen und ihre Spezifika sowie die Besuchsmotive im zeitlichen Verlauf zwischen 1933 und 1945 und fragt nach deren Konsequenzen für Häftlinge, SS und Besucher. Vor allem jedoch analysiert sie die Besuche als Inszenierung und Selbstdarstellung des NS-Regimes und geht der Frage nach, was die Besuche für die Öffentlichkeit der Lager bedeuteten. Die Untersuchung richtet dabei ihren Schwerpunkt auf Visiten in den Lagern, die vor Kriegsbeginn entstanden sind, bezieht aber auch Beispiele aus Auschwitz mit ein. Durch den vergleichenden Zugang ermöglicht das Projekt die Analyse von Gemeinsamkeiten und Unterschieden zwischen den Lagern und ihrer "Vermarktung" in der nationalen und internationalen Öffentlichkeit.

Quellengrundlage sind unter anderem Aufzeichnungen ehemaliger Häftlinge, Zeitungsarchive, zeitgenössische Berichte der Besuchergruppen über die Besichtigungen, Akten der SS sowie Bestände der juristischen Aufarbeitung der nationalsozialistischen Verbrechen.

Besuch Heinrich Himmlers im Konzentrationslager Dachau, Mai 1936, BArch, Bild 152-11-12 / CC-BY-SA 3.0, CC BY-SA 3.0 DE, via Wikimedia Commons

Publikationen im Rahmen des Projekts

Kerstin Schwenke

Öffentlichkeit und Inszenierung.

Veröffentlichungen aus dem Zentrum für Holocaust-Studien

Berlin 2021


 



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