Das Postdoc-Projekt untersucht die Vergleichbarkeiten als auch die Unterschiede zwischen der NS-Expansion in Polen und europäischen Kolonialismus. Analysiert werden einerseits die Umsiedlung der Volksdeutschen in den Reichsgauen Wartheland und Danzig-Westpreußen als ein großes deutsches Kolonisationsprojekt und anderseits die langanhaltenden kolonialen Diskurse, die sogar nach dem Ende des Kaiserreiches in Deutschland geführt und weiterentwickelt wurden. Das Forschungsprojekt hinterfragt nicht nur, wo die kolonialen Vergleichbarkeiten der Behandlung der jüdischen und nichtjüdischen Polen liegen, sondern betrachtet auch die kolonialen Vergleichbarkeiten der Behandlung der Volksdeutschen. Es bietet dadurch eine Untersuchung der nationalsozialistischen Exklusionspolitik sowie der Inklusionspolitik im Rahmen kolonialer Vergleichbarkeiten. Daneben erforscht das Projekt ob koloniale Wahrnehmungen, Idiome oder Sprache während des dritten Reichs verwendet wurden, um die Expansion Deutschlands und die Behandlung der polnischen Bevölkerung zu legitimeren.