Mit dem serbisch-kroatischen und dem Bosnienkrieg sahen sich Europa und die Welt ab 1991/92 einer massiven humanitären Notlage und Fluchtbewegung gegenüber. Neben hunderttausenden Binnenvertriebenen wurden Deutschland und Österreich zu Hauptzielländern für die Geflüchteten. Mit einem Fokus auf diese beiden Aufnahmestaaten fragt das Teilprojekt nach Konzepten internationaler Steuerung zur Bewältigung der unmittelbaren humanitären Notlage, nach den asylpolitischen Praktiken sowie den Interaktionen zwischen Geflüchteten, den einheimischen Bevölkerungen und politischen Akteuren. Auf diese Weise nimmt das Teilprojekt mehrdimensionale fluchtpolitische Verflechtungen von der internationalen bis zur kommunalen Ebene in den Blick und untersucht, inwiefern die Jugoslawienkriege zu einem normativen, rechtlichen und politischen Katalysator für die Geschichte des europäischen und internationalen Humanitarismus wurden.