Konkrete Geschichten: Die abwesenden Stimmen der Deindustrialisierung in der populären Musik
Dieses Forschungsprojekt verleiht der Idee des „Westens im Niedergang“ eine globale Dimension, indem es Narrative über die Deindustrialisierung anhand von Rap-Musik analysiert. Mit dem Schwerpunkt auf Migration und ihrer musikalischen Darstellung versucht dieses Projekt, historisch marginalisierte Stimmen in den Vordergrund zu rücken. Die Vorstellung, dass sich der Westen seit den 1970er Jahren im „Niedergang“ befindet, wird durch die Analyse der sozioökonomischen Bedingungen der Migrantenbevölkerung in westlichen Staaten in Frage gestellt, deren gelebte Lebensrealitäten von denen der Mehrheiten entfernt waren. Das Projekt behandelt mehrere empirische Fälle, von Wanderarbeitern in Frankreich anhand von französischem Rap, über koreanische Bergarbeiter in Deutschland, und die Arbeit illegaler Einwanderer in den USA und Westeuropa anhand von populärer Musik. Das Projekt kombiniert Forschungen zur Geschichte der Deindustrialisierung, des Postkolonialismus und der Popkultur, um die Frage zu beantworten, ob die Deindustrialisierung als Geschichte des westlichen Niedergangs geschrieben werden kann, oder ob der partielle Niedergang bestimmter Bevölkerungsgruppen innerhalb der Grenzen des Westens auf eine größere Verschiebung globaler Dynamiken in der postkolonialen Welt hinweist.