Kriegstagebuch einer jungen Nationalsozialistin: Wolfhilde von König (Edition)

Abgeschlossenes Projekt

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (IfZ):  Dr. Sven Keller
Projektinhalt:

Die bei Kriegsausbruch 14-jährige Wolfhilde von König entstammte einer bürgerlichen, überzeugt nationalsozialistischen Münchner Familie und war im Bund deutscher Mädel aktiv, seit 1941 als Scharführerin. Sie führte von August 1939 bis November 1946 ein Tagebuch, das für die private Lebenswelt einer jungen Frau und ihrer Familie, aber auch für die Erlebnisse und Dienste im BDM höchst aufschlussreich ist. Die Ansprüche von Seiten der NS-Jugendorganisation verstand sie nicht als Übergriffe auf ihre Freizeit als Teil der privaten Sphäre, sondern machte die Angebote und Dienste zu einem integralen Bestandteil ihrer Lebensgestaltung, in denen sie Erfüllung und Anerkennung fand. Sie entschied sich, individuelle Möglichkeiten, die ihr die NS-Organisation eröffnete, zu nutzen. So engagierte sie sich begeistert im Gesundheitsdienst des BDM und nahm entsprechende Ausbildungsmöglichkeiten wahr. Davon inspiriert, studierte sie nach dem Krieg Medizin. Anhand eines durchgehenden Selbstzeugnisses wird konkret nachvollziehbar, was die neuere Forschung als Prozesse tatsächlicher individueller und kollektiver Identitätsbildung innerhalb des BDM identifiziert hat.
 

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Publikationen im Rahmen des Projekts

Sven Keller (Hrsg.)

Kriegstagebuch einer jungen Nationalsozialistin.

Schriftenreihe der Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte

Berlin 2015


 



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