Soziale Folgen des Wandels der Arbeitswelt in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (IfZ):  Dr. Sebastian Voigt,  Dr. des. Manuela Rienks
Projektinhalt:

In modernen Gesellschaften ist das Leben grundlegend durch die Art des Arbeitens bestimmt. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts hat sich die Arbeitswelt jedoch fundamental verändert. Zunächst forcierten die Kriegsfolgen und neuen politischen Rahmenbedingungen ihren Wandel, dann technisch und ökonomisch induzierte Veränderungen wie die Digitalisierung und Automatisierung, die Globalisierung sowie die massive Expansion des Dienstleistungssektors. Welche sozialen Folgen hatten diese Wandlungsprozesse für die Gesellschaft und insbesondere für die Arbeitnehmerschaft?

Das von der Hans-Böckler-Stiftung geförderte Graduiertenkolleg „Soziale Folgen des Wandels der Arbeitswelt in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts“ untersucht historisch-empirisch diese sozialen Folgen der veränderten Arbeitswelt. Im Vordergrund stehen die innerbetrieblichen Auswirkungen, Formen neuer sozialer Ungleichheit und das Handeln gewerkschaftlicher Akteure. Dazu verknüpft das Kolleg die zeithistorische Analyse materiell greifbarer Wandlungsprozesse und konkreter Handlungen im politischen und betrieblichen Raum mit der Ebene der Wahrnehmung und Deutung. Die Geschichte der Arbeit wird damit in die Kultur- und Gesellschaftsgeschichte der Nachkriegszeit eingebettet.

 

Das Promotionskolleg wird gemeinsam vom Institut für Zeitgeschichte München - Berlin (Andreas Wirsching), dem Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam (Frank Bösch, Sprecher und Winfried Süß) und dem Institut für soziale Bewegungen Bochum (Stefan Berger) getragen. Koordinator ist Sebastian Voigt. Es arbeitet vernetzt an drei Standorten, die unterschiedliche Schwerpunkte setzen. Die Münchener Arbeitsgruppe untersucht vornehmlich Auswirkungen des sektoralen Wandels der Beschäftigung und veränderter Produktions- und Distributionspraktiken auf soziale Konstellationen innerhalb der Arbeitswelt. Dabei werden die folgenden Teilprojekte bearbeitet:

 

  • Westdeutsche Gewerkschaften und der „Strukturbruch“. Die Politik des DGB, der IG CPK und der HBV in den 1970er und frühen 1980er Jahren (Bearbeiter: Sebastian Voigt)
  • Belegschaften in der Automobilindustrie zwischen Boom und Krise. Das Beispiel BMW (Bearbeiter: Mario Boccia)
  • Mannesmann. Welten im Umbruch – Unternehmen und Beschäftigte nach dem Boom (Bearbeiter: Malte Müller)
  • Tante Emma macht jetzt Teilzeit. Arbeitswelten von Verkäuferinnen in der Bundesrepublik Deutschland 1949-1996. (Bearbeiterin: Manuela Rienks)

 

Zur Website des Projekts:

www.wandel-der-arbeit.de

Bildnachweise:

 

Bild 1: DGB-Werbung zum Tag der Arbeit, 1982, BArch Plak 006-023-01

Bild 2: Datenverarbeitung im VW-Werk Wolfsburg, 1973, BArch B 145 Bild-F038812-0023, Fotograf Lothar Schaack

Bild 3: Italienische Gastarbeiter (Bergleute) in Walsum beim Unterricht, 1962, BArch B 145 Bild-F013070-0005, Fotograf Ludwig Wegmann

Titelbild: Motorenbau für Käfer und 412 im VW-Werk Hannover, 1973, BArch B 145 Bild-F040741-0020, Fotograf Lothar Schaack

 

Datenverarbeitung im VW-Werk, Wolfsburg, 1973, BArch B 145 Bild-F038812-0023, Fotograf: Lothar Schaack



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