Staat und Terrorismus in der Bundesrepublik Deutschland 1969-1982

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (IfZ):  Prof. Dr. Johannes Hürter
Projektinhalt:

Die Auseinandersetzung zwischen Staat und Terrorismus war eines der grundlegenden innenpolitischen Probleme, mit denen sich die Bundesrepublik in den 1970er Jahren konfrontiert sah. Häufig ist in Wissenschaft und Publizistik sogar von „Jahren des Terrors“ oder einem „Jahrzehnt der Inneren Sicherheit“ die Rede. Auch wenn solche Etikettierungen übertrieben sein mögen, steht doch fest, dass es der selbsternannten „Stadtguerilla“ der RAF und anderer Gruppierungen gelang, im freiheitlich-demokratischen Rechtsstaat antiterroristische Sonderdiskurse, Sondermaßnahmen, Sondergesetze und Sonderprozesse zu provozieren, die das sensible Verhältnis von Sicherheit und Freiheit tief berührten. Im Mittelpunkt des Projekts von Johannes Hürter steht der Umgang von Regierung und Parlament mit terroristischer Gewalt während der sozialliberalen Ära. Das staatliche Handeln war in diesen Jahren davon geprägt, dass sich eine aktive, eher leitungsbestimmte und langfristig planende Reformpolitik der Inneren Sicherheit mehr und mehr mit einer reaktiven, eher bürokratiebestimmten und kurzfristig situativen Maßnahmenpolitik gegen den Terrorismus mischte. Diese geradezu dialektische Entwicklung soll auf der Perzeptions- wie auf der Handlungsebene analysiert und in den Wandel von „Staatsgewalt“ und „Regieren“ in einer zunehmend deliberativen Demokratie eingeordnet werden




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