Urbane Authentizität: Zivilgesellschaftliches Engagement und Stadtplanung in Nürnberg seit 1970

Projektinhalt:

Das Projekt „Urbane Authentizität: Zivilgesellschaftliches Engagement und Stadtplanung in Nürnberg seit 1970“ ist Teil des Verbundprojekts „Urban Authenticity: Creating, Contesting, and Visualizing the built Heritage in European Cities since the 1970s” und wird gemeinsam vom Leibniz-Institut für Raumbezogene Sozialforschung, dem Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung, dem Herder-Institut für historische Ostmitteleuropa-Forschung und dem Institut für Zeitgeschichte München-Berlin in Kooperation mit dem Museumsverband des Landes Brandenburg durchgeführt.

Es geht der Frage nach, wie in europäischen Städten um das lokale Bauerbe gerungen wird und welche Bedeutung dabei das Konzept einer urbanen „Authentizität“ hat. Im Zentrum der Untersuchung stehen öffentliche Debatten, mediale Präsentationen und Praktiken von Bürgerinitiativen, Stadtverwaltungen und weiteren Akteuren im Spannungsfeld von Baupolitik, Tourismus und Migration. Die Debatten um ein „authentisches“ Bauerbe werden anhand von vier internationalen Fallbeispielen in Städten der Bundesrepublik, der DDR, Polens und Frankreichs untersucht: Nürnberg, Potsdam, Szczecin und Marseille. Bildquellen wird im Projekt als Frage nach der Bedeutung des visuellen Gedächtnisses für die Authentisierung des Bauerbes ein besonderes Interesse entgegengebracht.

Am IfZ entsteht das Teilprojekt zu Nürnberg, das die dortigen Debatten über Erhaltung oder Rekonstruktion des städtischen, mittelalterlichen Bauerbes, urbane Planung in den 1970er und 1980er Jahren und den Umgang mit dem Reichsparteitagsgelände in den Blick nimmt. Ein besonderer Fokus gilt zivilgesellschaftlichen Gruppen und Vereinen wie den Nürnberger „Altstadtfreunden“. Im Kontext nationaler und internationaler Diskurse über städtische Planung und Wiederaufbau des städtischen Erbes wird das Projekt politische, soziale und kulturelle Hintergründe sowie die lokalen Bedingungen für Authentizitätsansprüche historisieren und der Frage nachgehen, wie das lokale Bauerbe in öffentlichen Debatten, Medien und städtischer Planung „authentisiert“ wurde.




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