Zentralen des Terrors. Die Dienststellen der Kommandeure der Sicherheitspolizei und des SD im Reichskommissariat Ukraine

Projektinhalt:

Mehr als ein Drittel der Holocaustopfer wurde von Deutschen und einheimischen Helfern zwischen Ostsee und Schwarzem Meer erschossen oder in Gaswagen erstickt und meist achtlos verscharrt. Unzählige weitere Menschen fielen dort sogenannten Partisanen- und Vergeltungsaktionen oder gezieltem Aushungern zum Opfer. Eine zentrale Täterorganisation waren die Dienststellen der Kommandeure der Sicherheitspolizei und des SD (KdS). Sie wurden nach kurzer Zeit in weiten Teilen der besetzten Sowjetunion eingerichtet und gingen meist aus den mobilen Einsatzgruppen der Sicherheitspolizei und des SD hervor und waren wie sie Vertreter des Reichssicherheitshauptamts vor Ort.

Das Dissertationsprojekt untersucht nun erstmals vertiefend die Geschichte dieser Dienststellen im sogenannten Reichskommissariat Ukraine. Welche Rolle spielten die KdS Dienststellen und ihre Außen-und Nebenstellen bei der Durchsetzung der Besatzungsherrschaft und beim Massenmord? Welchen Anteil hatten sie an der Bekämpfung vermeintlicher und tatsächlicher Partisanen? Wie gestaltete sich darüber hinaus ihre nachrichtendienstliche Tätigkeit? Zur Klärung dieser Fragen werden die Dienststellen im Gefüge des SS-und Polizeiapparates, sowie der Zivilverwaltung verortet. Mit dem Heranrücken der Front wurden die stationären Dienststellen wieder in mobile Einheiten umgewandelt oder aufgelöst und das Personal anderweitig eingesetzt. Auch dieser Auflösungsprozess ist Teil der Untersuchung.

Mizocz, 14. Oktober 1942. Vor der Erschießung von jüdischen Kindern, Frauen und Männern. Im Vordergrund Angehörige der Dienststelle des KdS Wolhynien und Podolien, IfZ Fb 98 01



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