Der vergessene Konnex
Abrüstung war eine zentrale Voraussetzung für die deutsche Einheit. In gängigen Narrativen vom Ende des Kalten Krieges spielen Abrüstung und Sicherheitspolitik allerdings kaum eine Rolle. Dabei war der Kalte Krieg nicht zuletzt ein militärischer Konflikt, bei dem die nukleare Weltzerstörung durch die hochgerüsteten Supermächte bzw. ihre Militärbündnisse im „worst case“ nicht mehr als eine halbe Stunde entfernt war. Die späten 1980er-Jahre wurden zur Hochphase von Rüstungskontrolle und militärischer Vertrauensbildung. Militärische Verifikation schuf Vertrauen und ermöglichte so den Erfolg der Entspannungspolitik. 1987 wurde mit dem INF-Vertrag erstmals eine ganze Kategorie Nuklearwaffen verboten Bis zum Untergang der Sowjetunion 1991 wurde ein umfassendes Netz aus Abrüstungs- und Rüstungskontrollvereinbarungen geknüpft, auf dem die internationale Sicherheit der nördlichen Hemisphäre bis heute beruht. Mit der Erosion dieses Regimes kehrt ein neuer Ost-West-Konflikt zurück.
Vortrag mit Tim Geiger (Institut für Zeitgeschichte München–Berlin).
Der Vortrag ist Teil der Ringvorlesung „Das Ende des Kalten Krieges“ im Wintersemester 2019/2020.
Weitere Informationen und alle Termine finden Sie im Programm.
ORT
Humboldt-Universität zu Berlin
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Unter den Linden 6
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