Vom Kalten Krieg ins 21. Jahrhundert

Vortrag im Rahmen der Ringvorlesung des BKKK: Zum Wandel der Ökonomie des Kriegs in Kolumbien

Der über 50 Jahre dauernde Krieg in Kolumbien illustriert wie wenig andere die Persistenz und Anpassungsfähigkeit von Gewaltkonflikten. In den 60er Jahren begannen marginalisierte Kleinbauern und studentische Gruppen aus dem Umfeld der Befreiungstheologie für den Zugang zu Land sowie soziale und politische Beteiligung zu kämpfen. In den 1980er Jahren kamen Paramilitärs und Gruppen aus dem Umfeld der Drogenökonomie als Gegenguerilla hinzu. Seither haben einige Gruppen Friedensabkommen unterzeichnet, andere kämpfen weiter. Motivationen und Agenden sind vielschichtig und wechseln. Der Vortrag thematisiert Wandel und Kontinuität der Gewalt in Kolumbien vor dem Hintergrund der aktuellen Strategie des Totalen Friedens. Für die Beendigung der Gewalt, die nach Schätzungen der Wahrheitskommission über 450.000 Menschenleben gekostet hat, müssen die Verschränkungen zwischen Politik, Wirtschaft und Kriminalität im Mittelpunkt stehen.

Vortrag von Sabine Kurtenbach (Hamburg).

Die Veranstaltung findet im Rahmen der Ringvorlesung des Berliner Kollegs Kalter Krieg im Sommersemester 2023 statt. Das Ende des Kalten Krieges war weder ein „Ende der Geschichte“ noch ein Ende von Krieg und Gewalt. Vielmehr entstanden vielerorts neue Konfliktherde. Alte Konflikte flammten wieder auf. Andere transformierten sich und entwickelten eine neue Dynamik. Die Ringvorlesung widmet sich diesen „heißen Kriegen nach dem Kalten Krieg“ in globaler und vergleichender Perspektive. Sie beleuchtet ihre Ursachen, Hintergründe und Folgen – und fragt damit gleichzeitig nach der Vorgeschichte unserer „Welt von heute“.

ORT
Humboldt-Universität zu Berlin
Hauptgebäude, Raum 1072
Unter den Linden 6
10117 Berlin

Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

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