Das Ende der Weißen Rose

Vor 80 Jahren wurden die Geschwister Scholl hingerichtet

Am 22. Februar 1943 wurden die vier Tage zuvor festgenommenen Geschwister Scholl zu­sam­men mit ihrem Mitstreiter Christoph Probst vom sogenannten Volksgerichtshof unter dem Vor­sitz von Roland Freisler zum Tode verurteilt und noch am selben Tag durch das Fallbeil hin­ge­rich­tet. Den Prozess, den Hans Scholl treffend als „Affentheater“ bezeichnete, hat Hans Günter Hockerts untersucht; seine Ergebnisse sind in der „Süddeutschen Zeitung“ vom 21. Februar und in einem Aufsatz in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift für Ge­­schichtswissenschaft nach­zu­le­sen, den die „Welt“ am 13. Februar aufgegriffen hat. In diesem Artikel wird auch auf den Auf­satz „Todesmut und Le­bens­wille. Die Flugblattaktion der Geschwister Scholl am 18. Feb­ruar 1943“ verwiesen, den der Münchner Zeithistoriker im Juli-Heft des Jahrgangs 2022 der Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte veröffentlicht hat und der die Um­stände der Verhaftung mi­nutiös rekonstruiert. Dieser Aufsatz steht auch im Mittelpunkt eines Artikels, der am 21. Feb­­­ruar im „Tagesspiegel“ erschienen ist und der auf eine noch im Auf­bau befindliche On­­line-Ressource verweist: das „Quellenkritische Kompendium“ zur Geschichte der Weißen Ro­­­se, für das Martin Kalusche (Ham­burg) verantwortlich zeichnet. Dieses Kompendium schöpft nicht zuletzt aus den Beständen des Archivs des Instituts für Zeitgeschichte, in dem der Nachlass der Pädagogin und Publizistin Inge Aicher-Scholl (1917–1998) verwahrt wird. Das Schriftgut, das Sophie und Hans Scholls ältere Schwester zusammengetragen und gesammelt hat, ist für die Forschung un­­verzichtbar geworden. Autorinnen und Autoren wie Christine Hikel, Sönke Zankel, Robert Zoske oder zuletzt Maren Gottschalk und Hans Günter Hockerts haben für ihre Studien aus diesem Bestand geschöpft; Christine Hikels Buch über „Inge Scholl und die Weiße Rose“ ist als Band 94 der Quellen und Darstellungen zur Zeitgeschichte erschienen und über den Biblio­theks­katalog des IfZ und den Verlag De Gruyter Oldenbourg online im Volltext zugänglich. Wer mehr über Hans Günter Hockertsʼ Forschungen zur Geschichte der Weißen Rose wissen möch­te, sei auch auf den Mit­schnitt einer Podiumsdiskussion sowie ein Interview von Chef­re­dakteur Tho­mas Schlem­mer mit dem VfZ-Autor verwiesen, das sich in der Rubrik VfZ Hören und Sehen von VfZ-Online fin­det. Dort stehen in der Rubrik Beilagen auch aufschlussreiche Zu­satzmaterialien zum Auf­satz „Todesmut und Lebenswille“ zur Verfügung.

 

Hans Günter Hockerts, Todesmut und Lebenswille. Die Flugblattaktion der Geschwister Scholl am 18. Februar 1943, in: VfZ 70 (2022), S. 447-474

IfZ-Youtubekanal: Podiumsdiskussion „Sophie Scholl und die Weiße Rose“ mit Hans Günter Hockerts

VfZ Hören und Sehen: Interview mit Hans Günter Hockerts

VfZ Zusatzangebote: Neue Details zum Aufsatz von Hans Günter Hockerts im Juli-Heft 2022

Gastbeitrag von Hans Günter Hockerts in der „Süddeutschen Zeitung“

Sven-Felix Kellerhoff in der „Welt“ über neue Forschungen zum Prozess gegen die Geschwis­ter Scholl

Susanne Schröder im „Tagespiegel“

Christine Hikel, Sophies Schwester. Inge Scholl und die Weiße Rose, München 2013

IfZ-Archivbestand zur Widerstandsgruppe Weiße Rose im Nachlass Inge Aicher-Scholl ED 474

Martin Kalusches „Quellenkritische Kompendium“

 



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