150 Jahre Thomas Mann
Am 6. Juni 1875 erblickte mit Thomas Mann einer der bedeutendsten deutschen Schriftsteller in Lübeck das Licht der Welt. Romane wie die „Buddenbrooks“ und „Der Zauberberg“ machten ihn zu einem weltbekannten Literaten. Wie politisch der vorgeblich Unpolitische war, zeigte sich insbesondere seit den 1930er Jahren immer wieder. Nicht umsonst verließ er Deutschland bereits im März 1933 und emigrierte in die USA. Aus dem Exil wandte er sich seit Oktober 1940 über das deutsche Programm der BBC regelmäßig an seine – muss man sagen: ehemaligen? – Landsleute und hielt der nationalsozialistischen „Volksgemeinschaft“ den politisch-moralischen Spiegel vor. Thomas Mann als politischer Schriftsteller und sein zwischen Ost- und Westdeutschland umstrittenes Erbe waren in den Vierteljahrsheften für Zeitgeschichte immer wieder Thema oder wurden von Mitgliedern der VfZ-Redaktion aufgegriffen.
Magda Martini, Die DDR der italienischen Linken. Erfindung und Entzauberung einer kulturellen Projektion, in: VfZ 58 (2010), S. 231–258.
Petra Weber, 1949/1955 – Thomas Mann in Frankfurt, Stuttgart und Weimar. Umstrittenes kulturelles Erbe und deutsche Kulturnation, in: Udo Wengst/Hermann Wentker (Hrsg.), Das doppelte Deutschland. 40 Jahre Systemkonkurrenz, Berlin 2008, S. 35–63.
Petra Weber, Goethe und der „Geist von Weimar“. Die Rede Werner Thormanns bei der Verfassungsfeier in der Paulskirche am 11. August 1932, in: VfZ 46 (1998), S. 109–135.
Heike Bungert, Deutsche Emigranten im amerikanischen Kalkül. Die Regierung in Washington, Thomas Mann und die Gründung eines Emigrantenkomitees 1943, in: VfZ 46 (1998), S. 253–268.
Paul Egon Hübinger, Thomas Mann und Reinhard Heydrich in den Akten des Reichsstatthalters v. Epp, in: VfZ 28 (1980), S. 111–143.
Kurt Sontheimer, Thomas Mann als politischer Schriftsteller, in: VfZ 6 (1958), S. 1–44.