Ein Stellvertreterkrieg und Millionen Tote

Vor 75 Jahren begann der Korea-Krieg

In Europa schwiegen seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs jahrzehntelang die Waffen. Zu groß war die Gefahr einer vernichtenden atomaren Konfrontation im Zeichen des Kalten Kriegs zwischen Ost und West. In anderen Teilen der Welt mündete der Systemkonflikt dagegen im­mer wieder in militärische Auseinandersetzungen, wobei eine direkte Konfrontation der Atommächte geflissentlich vermieden wurde. Einer der blutigsten Stellvertreterkriege wurde auf der geteilten koreanischen Halbinsel ausgefochten, wo sich unter dem Protektorat der Sowjetunion beziehungsweise der USA mit Nord- und Südkorea zwischen 1945 und 1948 zwei Staaten herausgebildet hatten. Am 25. Juni 1950 versuchte Nordkorea, die Wiedervereinigung militärisch zu erzwingen. Die Invasion scheiterte am Widerstand einer von den USA angeführten Streitmacht unter einem Mandat der Vereinten Nationen, die aber ihrerseits nach der Intervention Chinas auf den 38. Breitengrad zurückgeworfen wurde. Als am 27. Juli 1953 ein Waffenstillstand geschlossen wurde, waren 940.000 Soldaten und drei Millionen Zivilisten ums Leben gekommen. In Deutschland schlug der Korea-Krieg besonders hohe Wellen; schließlich war das Land ebenfalls geteilt, und man fürchtete eine ähnliche Entwicklung wie im Fernen Osten. Der Korea-Krieg und seine Folgen haben auch in den Vierteljahrsheften für Zeitgeschichte wiederholt ihren Niederschlag gefunden. Eine Auswahl einschlägiger Beiträge findet sich hier: 

Guido Brunner, Die Friedenssicherungsaktionen der Vereinten Nationen in Korea, Suez und im Kongo, in: VfZ 12 (1964), S. 414–442.

Werner Abelshauser, Ansätze „korporativer Marktwirtschaft“ in der Korea-Krise der frühen fünfziger Jahre. Ein Briefwechsel zwischen dem Hohen Kommissar John McCloy und Bundeskanzler Konrad Adenauer, in: VfZ 30 (1982), S. 715–756.

Gunther Mai, Containment und militärische Intervention. Elemente amerikanischer Außenpolitik zwischen der Griechenland-Krise von 1947 und dem Koreakrieg von 1950, in: VfZ 32 (1984), S. 491–528.

Bernd Bonwetsch/Peter M. Kuhfus, Die Sowjetunion, China und der Koreakrieg, in: VfZ 33 (1985), S. 28–87.

Bernd Bonwetsch/Peter M. Kuhfus, Neue Quellen zum Eintritt Chinas in den Koreakrieg (Juni-Oktober 1950), in: VfZ 34 (1986), S. 269–289.

Beatrice Heuser, Subversive Operationen im Dienste der „Roll-back“-Politik 1948-1953, in: VfZ 37 (1989), S.279–297.

Valir Ingimundarson, „Der Chef des Kalten Krieges“. C. D. Jackson, psychologische Kriegführung und die deutsche Frage 1953/54, in: VfZ 46 (1998), S. 221–251.

 



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