Totaler Krieg im Deutschen Reich

Vor achtzig Jahren eroberte die Rote Armee Königsberg

Am 9. April 1945 eroberte die Rote Armee Königsberg, die Hauptstadt Ostpreußens. Wo sich die deutschen Streitkräfte in der Provinz noch halten konnten, wurden sie bis Anfang Mai von den sowjetischen Truppen gezwungen, die Waffen zu strecken. Die letzten Kriegstage und die unmittelbare Nachkriegszeit stellten die verbliebene Zivilbevölkerung vor ungeheure, oft tödliche Herausforderungen, die von Kriegsgewalt, Hunger, Krankheit und Zwangsarbeit gekennzeichnet waren. Lange Zeit hat man fast ausschließlich die Rote Armee und die sowjetische Militärverwaltung dafür verantwortlich gemacht, dass so viele Menschen 1945/46 ihr Eigentum, ihre Gesundheit oder sogar ihr Leben verloren. Bastiaan Willems hat dieser Einschätzung vor einigen Jahren in den Vierteljahrsheften für Zeitgeschichte widersprochen und der Wehrmacht die Rechnung für den Totalen Krieg präsentiert, den sie 1944/45 auf deutschem Boden führte. Wie aus Königsberg dann seit 1946 Kaliningrad wurde, hat Bert Hoppe in einem vielbeachteten Band beschrieben, der in der Schriftenreihe der Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte erschienen und über unser Repositorium Zeitgeschichte Open auch online zugänglich ist.

Bastiaan Willems, Nachbeben des Totalen Kriegs. Der Rückzug der Wehrmacht durch Ostpreußen und seine Folgen, in: VfZ 66 (2018), S. 403–433.

Bert Hoppe, Auf den Trümmern von Königsberg. Kaliningrad 1946–1970, München 2000.

 



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