Der Aufsatz untersucht Stellungnahmen, Wahrnehmungen, Haltungen und Politikansätze der Industriegewerkschaft Bergbau und Energie (IGBE) zur Beschäftigung so genannter Gastarbeiter im Ruhrbergbau seit dem Ende der 1950er bis zum Ende der 1980er Jahre. Wie andere Gewerkschaften auch, stand die IGBE den in der zweiten Hälfte der 1950er Jahre einsetzenden Anwerbungen von „Gastarbeitern“ sehr skeptisch gegenüber. An deren spezifischen Problemen zeigte sie zunächst nur wenig Interesse. Diese Haltung änderte sich zu Beginn der 1970er Jahre aus einer Reihe von Gründen fundamental. Es entwickelte sich ein außergewöhnlich umfangreiches Engagement zur sozialen und kulturellen Integration der – im Bergbau ganz überwiegend türkischen – „Gastarbeiter“ und ihrer Familien. Es wird gezeigt, in welchem Zusammenhang dieses Engagement mit den ganz spezifischen wirtschaftlichen und sozialen Bedingungen im westdeutschen Steinkohlenbergbau stand. In den 1980er Jahren geriet auch die IGBE in das Spannungsfeld zwischen den Bemühungen um gesellschaftliche Integration und die Rückkehrförderungspolitik, das die Ausländerpolitik in der alten Bundesrepublik insgesamt kennzeichnete.
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Astrid Eckert: Vorboten des Untergangs. Grenzgewässer als deutsch-deutsches Umweltproblem
Der Artikel untersucht am Beispiel von Grenzgewässern den Umgang der Bundesrepublik und der DDR mit grenzüberschreitenden Umweltproblemen. Für die Bundesrepublik war die Verschmutzung von grenzkreuzenden Flüssen ein dringendes Problem, denn 95% davon fließen von Osten nach Westen. Der Aufsatz geht der Frage nach, welche spezifischen politischen Umstände und Interpretationen der Sachlage während der siebziger und achtziger Jahre die Kooperation zwischen Ost- und Westdeutschland jeweils bestimmten bzw. verhinderten und arbeitet dabei die Bedeutung der DDR-Devisenknappheit in den achtziger Jahren heraus. Es wird deutlich, wie in der letzten Dekade der DDR selbst die Umwelt zu einer Ware wurde. Die vorliegende Untersuchung richtet den Fokus allerdings nicht allein auf die Umweltpolitik, sondern bezieht die Ökologie der Flüsse als einen eigenständigen historischen Faktor mit ein. Als Fallbeispiel dient die Werra, die durch die Kaliindustrie der DDR mit Salzabwässern über Jahrzehnte aufs stärkste belastet wurde.
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Historiker versus Juristen oder die „Causa Lehnstaedt“?
Anmerkungen zu Stephan Lehnstaedt „Wiedergutmachung im 21. Jahrhundert – Das Arbeitsministerium und die Ghettorenten“
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Ewald Grothe: Hans Rosenberg und die Geschichte des deutschen Liberalismus. Seine unveröffentlichte Antrittsvorlesung vom Januar 1933