Bernd Nellessen

José Antonio Primo de Rivera. Der Troubadour der spanischen Falange

Schriftenreihe der Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte, Band 11

Stuttgart 1965

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Neben den totalitären Bewegungen des Faschismus in Italien und des Nationalsozialismus in Deutschland bildete die spanische Falange die bemerkenswerteste Spielart des europäischen Faschismus zwischen den beiden Weltkriegen. Anders als ihr italienisches und deutsches Vorbild kam die Falange jedoch nicht über die "Kampfzeit", über das bei ihr nicht einmal drei Jahre währende Stadium der Agitation und der großen Verheißung hinaus. Der Durchbruch zu der den Staat prägenden und beherrschenden Bewegung blieb ihr versagt. José Antonio Primo de Rivera, der junge Führer und brillante Rhetor der Falange, war der Sohn des spanischen Generals und Diktators der zwanziger Jahre, Miguel Primo de Rivera. José Antonio wurde 1936, während des spanischen Bürgerkriegs, hingerichtet, und General Franco zwang später, indem er sich selbst zum Führer der Falange ernannte, die jungenhafte, ungezügelte Anhängerschaft José Antonios auf einen politischen Kurs, der den propagierten Intentionen des Gründers der Falange nicht mehr entsprach. Die hier ausgewählten Reden und Schriften José Antonios lassen die spanische Eigenart dieser ebenso träumerisch-poetischen wie politisch-gewaltsamen Erneuerungsbewegung anschaulich hervortreten. Bernd Nellessen, ein gründlicher Kenner ihrer Geschichte, umreißt in der Einleitung den biographischen, geistigen und politischen Hintergrund und vermittelt durch Kommentar und Textinterpretation ein kritisch-eindringliches Verständnis. Damit liegt für den deutschsprachigen Raum die erste Quellen-Edition über den Gründer der Falange vor.

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