Der Holocaust als europäisches Ereignis

Mit insgesamt 16 Bänden und ca. 5.500 Zeugnissen der Verfolgten, der Täter und von nicht unmittelbar Beteiligten ist die Dokumentenedition „Die Verfolgung und Ermordung der europäischen Juden durch das nationalsozialistische Deutschland 1933–1945“ (VEJ) abgeschlossen. Der europäische Maßstab, die Vielfalt der Perspektiven und Stimmen sowie die eingehende wissenschaftliche Kommentierung und editorische Aufbereitung der Quellen charakterisieren dieses außergewöhnliche Forschungsunternehmen, das 2004 begonnen und 2021 beendet und von der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördert wurde. In der Konferenz zum Abschluss der VEJ werden die Leistungen, Perspektiven und offenen Fragen der Dokumentenedition kritisch diskutiert und bewertet und die Ergebnisse in den Zusammenhang der Holocaustforschung eingeordnet.

In den elf jeweils 60-minütigen Panels der Konferenz werden die Bände unter regionalen und thematischen Gesichtspunkten diskutiert. Dabei stellt zunächst jeweils ein/e Mitarbeiter/in des Projekts die entsprechenden VEJ-Bände vor und beschreibt die sich aus den hier gesammelten Dokumenten ergebenden Einsichten in die Hintergründe, die Motive und die Perzeption der Verfolgung und Ermordung der Juden in diesen Ländern. Im zweiten Vortrag werden die hier dokumentierten Entwicklungen und die Perspektiven der VEJ-Bände durch eine/n Wissenschaftler/in von außerhalb des VEJ-Projekts kommentiert und eingeordnet. Der Schwerpunkt liegt aber durchgehend eher auf der Auseinandersetzung mit dem historischen Geschehen selbst als auf den Editionsprinzipien oder Auswahlentscheidungen.

Die ersten beiden Konferenztage werden durch öffentliche Abendveranstaltungen abgeschlossen: Am Abend des ersten Tages wird der Journalist Martin Doerry in der Keynote die Bände der Edition und das Projekt insgesamt in den Kontext von Geschichtswissenschaft und Erinnerungskultur einordnen. Am Abend des zweiten Tages wird Katarina Agathos die aus dem VEJ-Projekt entstandene Höredition „Die Quellen sprechen“ des Bayerischen Rundfunks vorstellen, begleitet von Lesungen aus den Dokumenten. Die Konferenz wird am Abend des dritten Tages mit einer Podiumsdiskussion über „Die VEJ-Edition und die Perspektiven der Holocaustforschung“ abgeschlossen.

TERMIN
9. - 11.5.2023

ORT
Dokumentationszentrum Topographie des Terrors
Niederkirchnerstraße 8
10963 Berlin

ANMELDUNG
Anmeldung bis 11.04.2023: vej[at]ifz-muenchen.de

Das Konferenzprogramm

Der Programmflyer zum Download (PDF)



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