Ein politischer Sound: K-Pop, französischer Rap und die postkoloniale Irritation

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (IfZ):  Dr. Paroma Ghose
Projektinhalt:

Ein politischer Sound: K-Pop, französischer Rap und die postkoloniale Irritation (1945-Gegenwart)

Das Forschungsprojekt verleiht der Figur des „Westens im Niedergang“ durch die Untersuchung der Popkultur eine globale Dynamik. Hierfür werden gängige Vorstellungen von „Deindustrialisierung“ hinterfragt und neu gedacht: Erstens wird das Konzept „Deindustrialisierung“ historisch weiter zurückgeführt und zugleich die geografische Perspektive über den Westen hinaus geweitet. Zweitens wird die Vorstellung in Frage gestellt, dass sich der Westen seit den 1970er Jahren im „Niedergang“ befindet, indem gezeigt wird, dass dem sozioökonomisch bedingten Verlustnarrativ in kultureller Hinsicht ein wachsender Einfluss und ein triumphaler Aufstieg der westlichen Popkultur auf globaler Ebene entgegenstand. Der kollektive Niedergang des Westens begann erst in der jüngsten Vergangenheit und lässt sich gut an der Hinwendung der globalen Popkultur zum asiatischen Raum und ihren politischen Parallelen ablesen.

Das Projekt verbindet die Forschung zur Geschichte der Deindustrialisierung, des Postkolonialismus und der Popkultur, um die Frage zu beantworten, ob sich Deindustrialisierung überhaupt als eine Geschichte des westlichen Niedergangs schreiben lässt. Anhand von französischem Rap und koreanischer Popmusik wird argumentiert, dass Popmusik sowohl in Frankreich als auch in Südkorea eine „postkoloniale“, irritierende Stimme hatte, die die globale Vorherrschaft des Westens bereits im industriellen Zeitalter herausforderte.




© Institut für Zeitgeschichte
Content