Die Zukunft der Erinnerung

Einige Überlegungen des Zentrums für Holocaust-Studien am Institut für Zeitgeschichte

Nur ein Bruchteil der heute lebenden Deutschen hat noch eine persönliche Erinnerung an die NS-Zeit. Die meisten Großeltern heutiger Schüler sind bereits nach 1945 geboren. Auch Opfer der NS-Verfolgung stehen heute kaum noch zur Verfügung, um von ihrem Verfolgungsschicksal in Schulen und bei öffentlichen Veranstaltungen Zeugnis abzulegen. Die ständig wiederholte Aufforderung, sich zu erinnern, stößt deshalb zumindest biographisch an ihre Grenzen. „Zukunft braucht Erinnerung“ lautete dennoch im letzten Jahr ein Projekt des Auswärtigen Amtes und des Bundesfamilienministeriums, das vor allem junge Menschen zu aktiver Erinnerungsarbeit aufrief. Über Gegenwart und Zukunft der Erinnerungskultur wird seit Jahren gesprochen und debattiert – manchmal selbstzufrieden, oft aber mit dem besorgten Unterton, dass mit wachsendem historischen Abstand zur NS-Zeit auch die Erinnerung an diese nachlassen könnte. Dieses Thema ist Gegenstand der folgenden Überlegungen von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Zentrums für Holocaust-Studien, die nicht nur forschend am Schreibtisch sitzen, sondern sich immer wieder auch mit der Frage beschäftigen: Wie vermitteln wir die NS-Zeit, und wie können wir vor allem nachfolgende Generationen ermuntern, sich mit dieser Zeit zu beschäftigen und sich im Sinne forschenden Lernens selbst ein Bild zu machen?

ZUR AUFNAHME

Die Überlegungen sind unter Corona-Bedingungen und natürlich ohne professionelles Tonstudio entstanden. Deshalb sehen Sie über die Qualität der Aufnahme hinweg, der Inhalt ist umso gehaltvoller!