Der Lagerkomplex Dachau als Tatort des Holocaust: Jüdische Häftlinge zwischen Zwangsarbeit, Vernichtung und Befreiung

Vortrag im Kolloquium „The Holocaust and its Contexts”

In der späten Phase des Holocaust verschleppten die Nationalsozialisten Hunderttausende Jüdinnen und Juden in die im Reichsinneren gelegenen Konzentrationslager. Mehr als 30.000 von ihnen gelangten in den Dachauer Lagerkomplex und mindestens 10.000 kamen dort zu Tode oder wurden von der SS und ihren Gehilfen ermordet. Trotz dieser horrenden Zahlen ist die Region Südbayern kaum als Tatort des Holocaust im kollektiven Gedächtnis verankert. Der Vortrag setzt sich daher zum Ziel, die Geschichte des KZ Dachau und seiner Häftlinge im letzten Kriegsjahr in den historischen Kontext des Holocaust, sowie seiner Prozesse und Ereignisse und historiografischen Debatten zu stellen: Welche politischen Entscheidungen rückten den Dachauer Lagerkomplex in den Fokus der „Endlösungspolitik“ und inwiefern widersprachen sie den bisherigen nationalsozialistischen Zielsetzungen? Wer waren die betroffenen jüdischen Häftlinge und wie reagierten sie auf die Repression? Wie verhielt sich die nichtjüdisch-deutsche Zivilbevölkerung, die im Umfeld der zahlreichen „Judenlager“ im südbayerischen Hinterland lebte, angesichts der massenhaften Inhaftierung, Ausbeutung und Ermordung jüdischer Häftlinge?

Das Kolloquium “The Holocaust and its Contexts” wird gemeinsam vom Lehrstuhl für Zeitgeschichte und dem Zentrum für Holocaust-Studien am Institut für Zeitgeschichte in München veranstaltet. Es ist ein Diskussionsforum, das Trends, Themen und Grundsatzfragen der Holocaust-Forschung aufgreift und neuere Forschungen in einem weiteren Kontext präsentiert.

Vortrag von Johannes Meerwald (IfZ München).

ORT
Ludwig-Maximilians-Universität München
Historicum, Raum K 001
Amalienstraße 52
80799 München

Die Veranstaltung findet im Hybrid-Format statt: Sie können vor Ort oder per Zoom am Vortrag teilnehmen.

ANMELDUNG
Bitte melden Sie sich sowohl für eine Teilnahme vor Ort als auch für eine Online-Teilnahme per E-Mail zur Veranstaltung an: zfhs[at]ifz-muenchen.de

 



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