50 Jahre diplomatische Beziehungen mit Israel

Vor 50 Jahren, am 12. Mai 1965, vereinbarten die Bundesrepublik Deutschland und Israel die Aufnahme diplomatischer Beziehungen. Damit endete für die Bundesregierung der jahrelange Versuch eines diplomatischen Spagats: sowohl gute Beziehungen zu den arabischen Staaten zu unterhalten (die man so von einer Anerkennung der DDR abhalten wollte) als auch, dies allerdings streng geheim, den Staat Israel finanziell und militärisch zu unterstützen.

 

Die finanzielle Unterstützung in Form von Krediten unter den Decknamen „Aktion Geschäftsfreund“ ging zurück auf ein Treffen Adenauers mit Ben Gurion am 14. März 1960 im Waldorf-Astoria-Hotel in New York und lief 1961 an. Die Zusage über die Lieferung von Rüstungsgütern war älter: Sie wurde bei einem Besuch von Shimon Peres, dem Generalsekretär im israelischen Verteidigungsministerium, bei Verteidigungsminister Franz Josef Strauß im Dezember 1957 in dessen Privathaus in Rott am Inn gegeben. Ab 1958 wurden unter dem Tarnbegriff „Frank./Kol.“ (Frankreich/Kolonien) heimlich via Marseille Transportflugzeuge, Hubschrauber, Artillerie und Panzerabwehrraketen verschifft. Im Herbst 1964 erhielt jedoch die Presse Wind von den Lieferungen, und die Doppelgleisigkeit der bundesrepublikanischen Diplomatie war nicht mehr durchzuhalten. <link file:1810 download file>

 

Wie die Bundesregierung dieses Dilemma bewältigte, wie sich die Verhandlungen mit Israel gestalteten und wie die arabischen Staaten reagierten, zeigen zahlreiche spannende, vormals „geheime“ oder „streng geheime“ Dokumente aus dem Politischen Archiv des Auswärtigen Amts, die für die Edition der „Akten zur Auswärtigen Politik der Bundesrepublik Deutschland“ erstmals freigegeben wurden.

 

Der Jahrgang 1965 der AAPD ist im open access <link http: www.degruyter.com viewbooktoc product external-link-new-window external link in new>frei zugänglich.



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