Die Dokumentation Obersalzberg bei Berchtesgaden ist ein vom Institut für Zeitgeschichte konzipierter und fachlich betreuter Lern- und Erinnerungsort. Am historischen Platz bietet sie die Möglichkeit, sich mit der Geschichte einer ehemaligen Schaltstelle nationalsozialistischer Macht auseinanderzusetzen. Das Konzept wurde im Auftrag des Freistaats Bayern entwickelt. Eröffnet wurde die Dokumentation am 20. Oktober 1999 – seither wird sie vom Institut für Zeitgeschichte wissenschaftlich und museumsfachlich betreut.
Die Ausstellung zeigt einerseits die Ortsgeschichte des Obersalzbergs, der in der Zeit des Nationalsozialismus sukzessive zu Hitlers zweitem Regierungssitz ausgebaut wurde. Zum anderen bettet die Ausstellung den "Täterort" in eine Gesamtgeschichte des Nationalsozialismus ein und beleuchtet zentrale Aspekte der NS-Diktatur. Begleitet wird sie von einem umfassenden Bildungsprogramm, das insbesondere Jugendlichen eine kritische Auseinandersetzung mit rechtsradikalem Gedankengut eröffnet.
Die Dokumentation Obersalzberg will hohen fachlichen Ansprüchen genügen, wendet sich aber primär an den historischen Laien. Ihr Ziel ist es, den Besucher wissenschaftlich fundiert, aber allgemein verständlich über das ereignisreiche und komplizierte historische Geschehen zu informieren und darüber hinaus Anstöße zur analytischen Verarbeitung zu geben. Damit leistet das Institut für Zeitgeschichte direkten Transfer seiner Forschungsarbeit in die historische und politische Bildung.