Die Bundesrepublik und der globale Süden im Kalten Krieg

Tagungstelegramm: Band 2 des "German Yearbook of Contemporary History"

Anfang der 1970er Jahre gewann die Bundesrepublik Deutschland mit ihrem Beitritt zu den Vereinten Nationen neuen außenpolitischen Handlungsspielraum. Gleichzeitig rückten der globale Nord-Süd-Gegensatz und Menschenrechtsfragen in den Blickpunkt der internationalen Politik. Wie die Bundesrepublik auf diese neuen Herausforderungen reagierte, beleuchtet der zweite Band des "German Yearbook of Contemporary History, der am Dienstag, 5. Juni, im Forum Willy Brandt Berlin vorgestellt wurde.

 

Im neuen Yearbook zeigen deutsche und internationale Experten, dass die bundesdeutsche Außenpolitik gegenüber dem globalen Süden in erster Linie den Denk- und Handlungslogiken des Kalten Krieges sowie ökonomischen Interessen folgte. Parteien, soziale Bewegungen und Medien dynamisierten hingegen das Menschenrechtsthema. Dabei unterschätzten die Akteure den Aufstieg eines neuen Faktors, der bis in unsere Gegenwart zentrale Bedeutung hat - den radikalen Islamismus. Die Herausgeberinnen Agnes Bresselau von Bressensdorf und Elke Seefried (beide Institut für Zeitgeschichte) stellten den neuen Band gemeinsam mit Bernd Rother (Bundeskanzler-Willy-Brandt-Stiftung) vor und diskutierten seine Ergebnisse. Die Moderation übernahm Bernd Greiner vom Berliner Kolleg Kalter Krieg.



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