Umstrittene Grenzen am Horn von Afrika

Vortrag im Rahmen der Ringvorlesung des BKKK: Alte Konflikte und neue Kriege nach 1989/91

Während des Kalten Kriegs war das Horn von Afrika Schauplatz intensiver territorialer Konflikte: Somalia erhob Ansprüche auf von ethnischen Somaliern bewohntes Territorium in benachbarten Staaten und in Äthiopien kämpften sezessionistische Bewegungen gegen die Zentralregierung. Mit der welthistorischen Zäsur von 1989/91 schienen auch diese Konflikte einen Schlusspunkt zu finden: Mit der Unabhängigkeit Eritreas 1993 endete ein langer Sezessionskrieg und nach dem Staatszerfall Somalias 1991 konnte die Regierung in Mogadischu keine irredentistische Politik mehr verfolgen. Dennoch prägten Kriege und territoriale Auseinandersetzungen weiterhin die Region: Der Zusammenbruch Somalias zog einen langandauernden Bürgerkrieg nach sich; Äthiopien und Eritrea führten von 1998 bis 2000 einen Grenzkrieg; und im November 2020 brach der weltweit tödlichste Krieg der vergangenen Jahre in Äthiopien aus. Der Vortrag diskutiert, inwieweit eine Analyse territorialer Konflikte aus der Zeit des Kalten Kriegs zum Verständnis heutiger Konfliktkonstellationen am Horn von Afrika beitragen kann.

Vortrag von Christian Methfessel (Berlin).

Die Veranstaltung findet im Rahmen der Ringvorlesung des Berliner Kollegs Kalter Krieg im Sommersemester 2023 statt. Das Ende des Kalten Krieges war weder ein „Ende der Geschichte“ noch ein Ende von Krieg und Gewalt. Vielmehr entstanden vielerorts neue Konfliktherde. Alte Konflikte flammten wieder auf. Andere transformierten sich und entwickelten eine neue Dynamik. Die Ringvorlesung widmet sich diesen „heißen Kriegen nach dem Kalten Krieg“ in globaler und vergleichender Perspektive. Sie beleuchtet ihre Ursachen, Hintergründe und Folgen – und fragt damit gleichzeitig nach der Vorgeschichte unserer „Welt von heute“.

ORT
Humboldt-Universität zu Berlin
Hauptgebäude, Raum 1072
Unter den Linden 6
10117 Berlin

Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

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