Die Enzyklopädie des Gettos Lodz / Litzmannstadt

Eine zentrale Quelle des Holocaust ist als Edition erschienen

Andrea Löw, stellvertretende Leiterin des Zentrums für Holocaust-Studien, ist eine der Herausgeberinnen der gerade im Wallstein-Verlag erschienenen Edition "Die Enzyklopädie des Gettos Lodz / Litzmannstadt".

Im Winter 1943 fassten die Mitarbeiter um Oskar Singer und Oskar Rosenfeld im "Archiv des Judenältesten" im Getto in Lodz / Litzmannstadt den Plan, ihre Erfahrungen in diesem "Krepierwinkel Europas" (Oskar Rosenfeld) weiterzugeben.  Im Versuch eine "lexikale Kulturgeschichte des Gettos Litzmannstadt" (Oskar Rosenfeld) zu verfassen, begannen sie umgeben von Hunger und Zwangsarbeit Institutionen der Verwaltung, wichtige Personen und Ereignisse, vor allem aber die besondere Sprache dieser Zwangsgemeinschaft zu verzeichnen. Die vorliegende Edition präsentiert alle überlieferten Einträge in Originalsprache und deutscher Übersetzung, wodurch diese wichtige Quelle erstmals vollständig in deutscher Sprache zugänglich gemacht wird. Die Texte sind ausführlich kommentiert und kontextualisiert. So wird deutlich, wie die Verfassser der Enzyklopädie versuchten, der zertrümmerten Getto-Welt einen humanen Entwurf gegenüberzustellen.

Die Edition kann über den Buchhandel sowie über die Hompage des Wallstein-Verlags bezogen werden.



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