Ausgezeichnet

Am 28. November hat Christian Packheiser, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Zeitgeschichte, in Potsdam den Förderpreis für Militärgeschichte und Militärtechnik für seine Doktorarbeit entgegengenommen. Der Preis wird vergeben vom Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr.

Mit seiner herausragenden wissenschaftlichen Arbeit erlangte er den mit 7.500 Euro dotierten ersten Preis. Die Auswahl der Preisträgerinnen und Preisträger erfolgt durch eine neunköpfige Bewertungskommission unter Vorsitz des Potsdamer Militärhistorikers Sönke Neitzel. Die Jury ist mit internationalen Experten zum Thema Militär und Militärgeschichte besetzt.

Seine Dissertation zum Thema „Heimaturlaub – Soldaten zwischen Front, Familie und NS-Regime“, erarbeitete Christian Packheiser am Institut für Zeitgeschichte im Rahmen des Projekts „Das Private im Nationalsozialismus“. Er untersuchte die konflikthafte Aushandlung von persönlichen und staatlichen Interessen im Zweiten Weltkrieg, der unzählige Familien auseinanderriss und die privaten Lebensentwürfe eines Großteils der deutschen Bevölkerung zerstörte. Individuelle Hoffnungen und Erwartungen der insgesamt 18 Millionen eingezogenen Soldaten und ihrer Angehörigen konzentrierten sich auf die wenigen kostbaren Tage des »Heimaturlaubs«. Welche Erfahrungen verbanden sich mit diesen Wiedersehen? Wurden sie von der zunehmend radikalisierten Kriegführung überschattet? Was versprach sich das NS-Regime von den Fronturlauben? Wie regelten und kontrollierten die Machthaber die zeitlich befristete Heimkehr der Soldaten? Neben familiären Rollenverschiebungen und individuellen Strategien geraten offizielle Inszenierungen in den Blick, ebenso wie das System aus Gratifikation und Überwachung, mit dem das Regime die Urlauber steuern und die Heimatfront stabilisieren wollte.   

Christian Packheiser hat Neuere und Neueste Geschichte, Politikwissenschaften und Geschichte der Frühen Neuzeit in Augsburg studiert.  Weitere Preisträger sind Thorsten Loch, der für seine Habilitationsschrift ebenfalls den 1. Preis erhielt, Sven Petersen (2. Preis) und Alina Enzensberger (3. Preis).
 

Weiterführende Informationen zum IfZ-Projekt „Das Private im Nationalsozialismus“



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