Grünes Licht für den Erweiterungsbau

Dokumentation Obersalzberg: Haushaltsausschuss ebnet den Weg für ein größeres Ausstellungsgebäude

 

Der Haushaltsausschuss des Bayerischen Landtags hat grünes Licht für den Erweiterungsbau der Dokumentation Obersalzberg gegeben. Damit kann der seit 1999 bestehende Lern- und Erinnerungsort an Hitlers zweitem Regierungssitz nun seine massiven Raumprobleme lösen und konzeptionell umfassend modernisiert werden. „Die Dokumentation ist ein Besuchermagnet und die Fläche reicht für die anhaltend hohen Besucherzahlen seit langem nicht mehr aus“, sagte Axel Drecoll , Leiter der Abteilung Obersalzberg am Institut für Zeitgeschichte, das die Dokumentation wissenschaftlich und museumsfachlich betreut. „Wir freuen uns sehr, dass die Abgeordneten nun den Weg frei gemacht haben, die Dokumentation und ihren Bildungsauftrag weiter zu stärken.“

Ursprünglich war der Freistaat Bayern bei der Gründung der Dokumentation im Jahr 1999 von etwa 30.000 Ausstellungsbesucherinnen und –besuchern pro Jahr ausgegangen. Doch die tatsächlichen Zahlen liegen mit 160.000 bis 170.000 Besuchern jährlich weit darüber. Allein im zurückliegenden Jahr haben 171.727 Interessierte die Ausstellung gesehen und der Dokumentation damit ein weiteres Rekordjahr beschert.

Für den Erweiterungsbau war bereits 2014 ein Architektenwettbewerb durchgeführt worden. Gewonnen hat das Architekturbüro Aicher Ziviltechniker GmbH aus Dornbirn und Planstatt Senner aus Überlingen. Für die Umsetzung des Siegerentwurfs und die Umbaumaßnahmen am bestehenden Dokumentations-Gebäude in ein Seminar- und Bildungszentrum werden Gesamtkosten in Höhe von 21,3 Millionen Euro veranschlagt.

Die räumliche Erweiterung, die faktisch eine Verdoppelung der Ausstellungsfläche bedeutet, bietet die Möglichkeit für eine grundlegende Überarbeitung der Dauerausstellung. Das IfZ hat dazu bereits ein umfassendes Konzept erarbeitet. Die Neugestaltung wird von einem wissenschaftlichen Beirat begleitet, dem führende Expertinnen und Experten aus der Museums- und Gedenkstättenarbeit, der Zeitgeschichtsforschung und der Museumsdidaktik angehören. Ehrgeiziges Ziel der Neukonzeption ist es, die NS-Geschichte am Obersalzberg auf der Basis der neuesten historisch-didaktischen Forschungen zu vermitteln und dafür den historischen Ort mit der größtmöglichen Transparenz einzubeziehen. Für die Gestaltung der neuen Ausstellung wurde ebenfalls in einem Wettbewerb das Gestaltungsbüro ramićsoenario aus Berlin gewonnen. Mit ihm zusammen konkretisiert das Institut für Zeitgeschichte seither die Konzeption für die neue Dauerausstellung der Dokumentation Obersalzberg.



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