Grünes Licht für EHRI

Europäische Kommission gibt Fortsetzung der Finanzierung bekannt

Die Europäische Kommission hat bekannt gegeben, dass die European Holocaust Research Infrastructure (EHRI) neue Mittel aus dem Forschungs- und Innovationsprogramm Horizont 2020 erhalten wird, um die wichtigsten Angebote und Aktivitäten des Projekts fortzuführen und weiterzuentwickeln. Die Entscheidung ist ein wichtiges Zeichen für die Bedeutung, die die EU der Holocaustforschung, -bildung und dem Gedenken an den Holocaust beimisst.

Im Mittelpunkt des Projekts EHRI steht die dauerhafte Vernetzung von Forschungs- und Archivressourcen zur Geschichte des Holocaust; derzeit sind 21 Institutionen aus 13 europäischen Ländern sowie den USA und Israel an der Arbeit von EHRI beteiligt. Bereits seit dem Beginn des Projekts 2010 ist das IfZ durch die Mitarbeit im Project Management Board zentral an der inhaltlichen und organisatorischen Koordination von EHRI beteiligt. Daneben ist das Zentrum für Holocaust-Studien (ZfHS) auch weiterhin für zwei Arbeitsschwerpunkte innerhalb des Projekts (Work Packages oder WP) – die Koordination von Seminaren und das Fellowship-Programm – verantwortlich.

In der nun bewilligten, mittlerweile dritten Projektphase wird es möglich sein, zentrale Aspekte wie das EHRI-Portal, Seminare, Workshops sowie das Fellowship-Programm weiterhin anzubieten und auszubauen, während gleichzeitig an der Verstetigung von EHRI gearbeitet wird. In den nächsten vier Jahren sollen deshalb zwei Themen im Fokus stehen: der Aufbau einer permanenten Infrastruktur und die Weiterentwicklung als langjähriges, aktives Projekt. Beide Förderlinien sind besonders gute Nachrichten für die Nutzerinnen und Nutzer von EHRI, da sie die neuen und verbesserten Dienstleistungen weiterhin in Anspruch nehmen können, während hinter den Kulissen die Grundlage für eine dauerhafte Organisation des Projekts entsteht.

Eines der Ziele dieser Projektphase wird es sein, den bisherigen Informationsstand zu den Holocaust-relevanten Archivbeständen im EHRI-Portal auszubauen. Während die Quellen der meisten großen Holocaust-Institutionen bereits integriert sind, ist viel wertvolles Material, das in kleineren und lokalen Archiven aufbewahrt wird, für die Forschungsgemeinschaften derzeit nicht zugänglich. EHRI wird Arbeitsabläufe und Werkzeuge (weiter)entwickeln, welche die Erschließung dieser verborgenen Quellen für die Holocaust-Forschung ermöglichen.

Zur EHRI-Projektseite



© Institut für Zeitgeschichte
Content